Religion und Ethik
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Der Jüdisch-islamische Dialog(auch: muslimisch-jüdischen Dialog oder jüdisch-arabischen Dialog)
Zum Glück gibt es kleine Zeichen der Hoffnung wie dieses:
und weitere:
Hinweis:Aktuell ist das Thema Islam an sich von erheblicher Brisanz. Noch mehr das Thema Judentum und Islam, denn dahinter steht nicht nur der Nahostkonflikt, sondern eine lange wechselvolle Geschichte. Von bestimmten Kreisen wird die Anwesenheit der selbst eingeladenen islamischen Gastarbeiter als Religionsinvasion gesehen (Ängste missionarischer Christen, nationalistischer Deutscher und anderer Gruppen). Der in einigen islamischen Kreisen verbreitete Antiisraelismus, angereichert mit nationalsozialistischen Elementen, wird verallgemeinert als grundsätzliche Ablehnung des Judentums durch den Islam. Von anderen werden die Unterschiede und Spannungen verniedlicht. Dass nationalsozialistisches Gedankengut über den Umweg islamischer Gruppen wieder an Einfluss gewinnt, muss verhindert werden, aber nicht durch eine Ablehnung des Islams und der islamischen Kultur an sich unsererseits.
Entwurf: Das Judentum und der Islam"Nächstenliebe und Brudermord" so lautet der kritische Titel eines Buches, in dem über die zwiespältige Haltung der Christen zum Judentum nachgedacht und einiges geschichtlich aufgearbeitet wird.
Gibt es im Koran auch Stellen, die aus ethischen Gründen entheiligt werden müssen wie im Neuen Testament, um nicht noch mehr Schaden anzurichten? (Suren 2:65, 5:60, 7:166 Texte: http://mitglied.lycos.de/muslimmm/koran/derheiligekoran/000000923902d622d.htm )
Im Islam und im Koran ist die Sachlage anders als beim Antijudaismus im Neuen Testament.
Diese Stelle geht der Stelle oben Sure 5:60 voran. Eine weitere Stelle in diesem Zusammenhang erinnert an die Enterbungsvorstellung der Christen: Gott hat die Juden unter das Gericht gestellt und die Christen sind jetzt aus Gnade sein Volk.
Doch auch hier wird deutlich, der Schwerpunkt liegt nicht auf der Enterbung, sondern auf der Möglichkeit den Weg und das Geschenk der Rechtleitung zu verlieren als Warnung für die Anhänger des Islam. Negative Aussagen gegen Juden beziehen sich im Koran auf konkrete Gruppen aus einer historischen Situation heraus und können nur unter Missachtung des historischen Zusammenhangs verallgemeinert werden. Dazu noch einmal obiger Artikel: "... Wichtig ist jedenfalls, dass es nicht um „alle“ geht und dass es durchaus Angehörige der betreffenden Gemeinschaft gibt, die treu an ihrem Bund festhalten. Auf die „Leute der Schrift“ bezogen wird dies noch stärker in Sura 3:113-115 betont: Sie sind nicht alle gleich. Unter den Leuten der Schrift gibt es eine Gemeinschaft, die (für das Rechte) einsteht. Sie tragen in der Nacht G-ttes Zeichen vor und werfen sich (vor Ihm) nieder. Sie glauben an G-tt und an den Jüngsten Tag und regen zum Guten an und verwehren Böses und wetteifern miteinander zum Guten. Sie gehören zu den Rechtschaffenen. Was sie an Gutem tun, nichts wird ihnen vorenthalten, und G-tt kennt die Achtsamen. Daher ist ein weiterer Punkt die Kritik an Absolutheitsansprüchen. Grundsätzlich betont der Qur’an wiederholt, dass es im wesentlichen dieselbe Botschaft war, die die prophetischen Lehrer im Laufe der Menschheitsgeschichte den Völkern und Generationen gebracht haben, und beklagt Haltungen, die religiöse Unterschiede zum Vorwand für Konflikte und Spaltungen nehmen (siehe z.B. Sura 42:13-15). Tatsächliche inter- und intrareligiöse Spannungen, die zur Prophetenzeit bekannt waren, spiegeln sich z.B. in Sura 2:113: Die Juden sagen: die Christen fußen auf nichts, und die Christen sagen: die Juden fußen auf nichts, und doch studieren beide die Schrift. Gleicher Art, gerade wie sie, redeten auch diejenigen, die kein Wissen hatten. Aber G-tt entscheidet am Tag der Auferstehung zwischen dem, worin sie uneins waren. Trotz gegenseitiger Polemik gab es aber offensichtlich damals auch Juden und Christen, die auf konstruktive Weise zusammenlebten. Somit wäre der bestimmte Artikel irreführend, wenn wir darunter „alle“ verstehen würden, und es ist ein Missbrauch, wenn er absichtlich auf „alle“ bezogen wird, wie es leider immer wieder geschieht. Der bestimmte Artikel verweist, wie zuvor erwähnt, auf als bekannt vorausgesetzte Beispiele, und niemand käme beispielsweise auf den Gedanken, das Wort al-A’râb in Sura 9:97: „Die Wüstenaraber sind am hartnäckigsten in der Ablehnung und der Heuchelei ...“ so zu verstehen, als ob es auf alle Wüstenaraber oder gar alle Araber Bezug nähme! ..." Der Islam wurde in einer multireligiösen Welt geboren und hat damals und in seiner Geschichte viele Wege beschritten mit dieser Multireligiosität, ihren Spannungen, Verfeindungen und Chancen umzugehen.
"... Da ist einmal der Zusammenhang im Text selbst zu beachten, denn wie in jeder anderen Schrift (und das braucht nicht einmal eine heilige Schrift zu sein) kann man aus isolierten Bruchstücken von Versen oder gar Sätzen das Gegenteil dessen herleiten, was intendiert ist (sowohl muslimische Extremisten als auch antiislamische Polemiker benutzen auf diese Weise den Text gern im Steinbruchverfahren). Ein weiterer Punkt ist die thematische Arbeit, indem man systematisch ein bestimmtes Thema verfolgt - in unserem Fall Judentum und Juden. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die methodischen Grundbegriffe zu kennen und der Frage nachzugehen, ob z.B. eine Aussage allgemeingültig ('amm) oder speziell (khass), grundsätzlich (mujmal) oder erläuternd (mufassir) ist und auf welcher der verschiedenen äußeren und inneren Bedeutungsebenen wir uns bewegen. Darüber hinaus weist der Qur’an selbst wiederholt darauf hin, dass er im Zusammenhang mit anderen „Zeichen G-ttes“ in der Natur, der Geschichte und anderen heiligen Schriften gelesen und verstanden werden will..." Wichtig ist, dass sich Juden, Christen und Moslems zum gemeinsamen Dialog, zur Verständigung über ethische Fragen, Auslegungsregeln und Toleranzbereiche zusammenfinden. Gerade der Koran ruft zu diesem Dialog auf: "Im Bewußtsein der Gemeinsamkeiten, vor allem auch des gemeinsamen Glaubens an den Einen, fordert der Qur’an wiederholt zur Verständigung mit den "Leuten der Schrift" auf und mahnt, "nur auf die beste Weise" mit ihnen zu debattieren (29:46). Das bedeutet weder, daß Unterschiede geleugnet werden, noch daß Werte völlig relativiert werden sollen. Eine "Debatte auf beste Weise" müßte durchaus Platz für kritische Anfragen lassen, soweit diese in gegenseitigem Respekt gestellt werden und nicht in Destruktivität ausarten, denn "G-tt ist unser Herr und euer Herr. Wir sind für unser Handeln verantwortlich, und ihr seid für euer Handeln verantwortlich. Kein Streit ist zwischen uns und euch. G-tt wird uns zusammenführen, und zu Ihm ist die Heimkehr" (Sura 42:15)."
http://www.fro.at/sendungen/islam/fundament.html
(Zitat Anfang)
Bezüglich des Umgangs mit anderen Menschen bzw. mit Andersgläubigen beruht das allgemeine Verständnis des Islam auf folgenden Grundregeln: - Bewahrung menschlicher Würde
1. Bewahrung der Menschenwürde
"Der jedes Ding gut machte, das Er erschuf, und Der die Schöpfung des Menschen erstmals aus Lehm begann. Dann machte Er seinen Nachwuchs aus einer geringen Menge mindergeschätzter Flüssigkeit. Dann formte Er ihn, und Er hauchte in ihn von Seinem Geist ein"(32:7-9) "ihr Menschen, habt Taqwa (Ehr-furcht) eurem Herrn gegenüber,
"Und Wir erwiesen gewiß den Kindern Adams Ehre, und ließen sie auf dem Lande und dem Meer tragen, und versorgten sie mit den guten Dingen, und begünstigten sie ein-deutig gegenüber vielen von denje-nigen, die Wir erschufen." (17:70) Deshalb ist der Mensch wertvoller und kostbarer als jede materielle Sache und als jeder materielle Wert. Er darf als Gegenleistung für die Bereitstellung von materiellem Wert oder materiellem Gegenstand nicht gedemütigt werden.
"Ihr seid die Kinder Adams und Adam stammte aus Erde. Keinen Vorrang hat der Araber vor dem Nichtaraber oder Nichtaraber vor dem Araber oder der Schwarze vor dem Roten (Weißen) oder der Rote (Weiße) vor dem Schwarzen, es sei denn durch die Ehrfurcht"
2. Begegnung der Völker
"Ihr Menschen! Wir erschufen euch von einem männlichen und von einem weiblichen Wesen, und machten euch zu Völkern und Stämmen, damit ihr euch kennenlernt. Der Angesehenste von euch bei Allah ist der Ehrfürchtigste." (49:13) "Allah untersagt euch nicht mit denjenigen, die euch nicht wegen der Religion bekämpfen und euch nicht heraustreiben aus euren Heimstätten, dass ihr mit ihnen die Kontakte pflegt und sie gerecht behandelt, Allah liebt ja die Gerechten." (60:8) Das bedeutet, dass der Islam die Muslime dazu auffordert, Kontakte und Begegnungen mit Nichtmuslimen zu haben und mit ihnen freundschaftliche und nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen. 3. größtmögliche Gerechtigkeit
"Ihr, die den Iman verinnerlichten, seid Handelnde für Allah und Zeugen in Gerechtigkeit, und die Abneig-ung gegenüber Leuten darf euch nicht dazu bringen, dass ihr nicht gerecht handelt - handelt gerecht, das ist näher an der Ehrfurcht." (5:8) Der Gesandte Muhammad (sal-la lahu-'alaihi wa sallam) sagte: "Unterstütze deinen Bruder, sei er Unrechthandlender oder un-ter Unrecht Leidender. Dann sagte ein Mann: "Gesandter Allahs! Ich unterstütze ihn als unter Unrecht Leidenden. je-doch als Unrechthandlenden, wie soll ich ihn unterstützen Der Gesandte (salla lahu 'alaihi wa sall-lam) sagte: "Indem du ihn daran hin-derst, weiter ungerecht zu handeln; denn das ist die Unterstützung für ihn." (Ü. v. Buchari) 4. garantierte Religionsfreiheit "Es gibt keinen Zwang im Din (Lebensweise), das rechte Handeln ist klar geworden gegenüber dem Fehlgehen." (2:256)
(Zitat Ende) (:commentbox:) |