Liebesgedichte sind wie Blumen, die man schenkt.
Sie brauchen Zeit, wie die Blumen das Wasser, bis ihr Duft unsere Herzensräume erfüllt und ihre Farben unseren Geist umstrahlen.
Sie brauchen uns zum Ausmalen, zum Weiterschenken, damit sie lebendig werden, wehen und wirken, ganz tief, ganz weit.
(Möge es nie enden, dass neue Versionen gesungen und getanzt werden!!!!)
Viele Juden sind vor den russischen Progromen um 1900 nach Wien oder gleich nach Amerika geflohen
und entwickelten dort jeweils eine eigene besondere und schöne jiddische Weltkultur
voll Liebe und Lebenslust, voll Sehnsucht und Hoffnung, die bis heute ausstrahlt.
In der Einwandererstadt New York entstand dieses Lied 1932 als Teil eines jiddischen Musicals
Men ken lebn nor men lost nisht („Man könnte leben, aber sie lassen uns nicht“) des Ukrainischen Judens
Sholom Secunda
♥Lieben heißt vereinen
und weinen
so nah und doch so fern
auch fremd hab ich Dich gern
♥Lieben heißt Brücken bauen
zusammen vertrauen
Grenzen zieh’n voll Distanz
doch schau mein Herz, mein Arm umschließt Dich ganz
♥Lieben heißt Hände reichen
ohne vergleichen
zusammen Hand in Hand
wir gestalten es neu dein, mein Land
♥Lieben heißt Wege gehen
nicht zu lang in den Abgrund sehen
weiter, heiter leuchtet das Ziel
mit Hoffnung schaffst Du so viel
♥Lieben heißt Worte sagen
und ertragen
Hören geht so tief
Liebste! Liebste! ich rief!
♥Lieben heißt Träume wagen,
die Hoffnung weitersagen
goldne Worte geben Mut
bunte Farben tun uns gut
♥Lieben heißt kritisch fragen
und Kritik ertragen
gerade dies bringt uns so weit,
macht zur Umkehr uns bereit.
♥Lieben heißt Wege finden
und verbinden
so viele Chancen haben wir
für Brücken zwischen mir und Dir.
♥Lieben heißt ♥JA♥ sagen
oder NEIN! sagen
je nach Situation
und manchmal auch keinen Ton.
♥Lieben heißt: “Tiefes entdecken,
Kräfte zu wecken”
So vieles ist in mir!
Ich schenke es Dir!
♥Liebe heißt Knoten lösen
geduldig trotz’ dem Bösen
tau auf, kaltes Herz
lös’ dich auf, tiefer Schmerz
♥Lieben heißt: “Ein Tänzlein zu wagen”
Heraus aus dem Klagen!
Jammern bringt nicht viel.
Lachen ist unser Ziel.
♥Lieben heißt: “Fleißig trainieren,
Weisheit studieren”
Kraft kommt aus der Tat.
Weisheit gibt uns Rat.
♥Lieben heißt fühlend sehen,
die Tiefe des andern verstehen,
So wird aus dem innigen Moment,
der Liebe Fundament.
♥Lieben heißt schlafen,
Dein Körper braucht Ruh’
Träume mit Lachen,
die Äuglein mach zu.
♥Lieben heißt: “Pausen beachten”
Schweigend betrachten
des andren zartes Wort.
Schnelle Antwort wischt es fort.
(HH, November 2007 (de.poezio.com/g/11265/))
Diese beiden ersten Gedichte beruhen auf den alten Gedanken über die intensive Vernetzung aller Formen des Liebens,
so dass wer eine Form ehrlich und intensiv verwirklich automatisch alle anderen findet
und jeder seine eigene Komposition und Formenvielfalt gestaltet. (siehe Liebesnetz)
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Sonnenstern II
Ein Stern ist eine Sonne
und die Sonne ist ein Stern.
Beide so unendlich fern.
Ein Stern ist nur ein Pünktchen.
Die Sonne ist ganz heiß.
Von beiden man nur sehr sehr wenig weiß.
Du bist meine Sonne
und auch ein ganz ganz ferner Stern.
Du bist mehr, als wir beide wissen,
kannst so unendlich küssen!
Ich hab’ Dich gern.
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UNMÖGLICH und doch LIEBE!!!
Dass es Dich gibt!
Dass es Raum gibt!
Dass da Welt ist!
Dass Du Himmel bist!
Grad in dieser Nacht
Dass Du denkst,
Dich von innen lenkst,
Dass du fühlst,
beim Küssen glühst.
Komm! Der Morgen lacht!
Du brauchst nicht fragen:
Wo führt es uns hin?
Im Kreis wir tanzen.
Fühlst Du den Sinn?
Lass fallen Dich ins Sein.....
Schau ein neuer Tag,
der dich, der mich so mag,
läd uns zum Lieben ein.
Komm leb, komm lass DICH sein,
wie leuchtend roter süßer wilder TraubenWein!
Du träumst nicht, zarte Frau.
Für Dich ist dieses Himmels Blau.
Für Dich scheint diese Sonne warm.
Für Dich umschließt Dich zart mein Arm.
Gib Dich den Strahlen hin!
Du glaubst nicht an Unmöglichkeit
und klagst da ist kein Sinn.
So schön auch in des Alltags schlichtem Kleid!
Spürst Du, wie gern ich bei Dir bin.
Du raubst mir meinen Sinn!!!!!
Ach Du Süsse, Du Liebe, ....
Ahnst Du, was ich meine?
Hörst Du, wie ich weine ....
(HH, Mai 2008 (de.poezio.com/g/34539/))
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♥♥♥ FÜR DICH und Deiner Blumen Tau ♥♥♥
Nicht rot genug ist das Rot der Morgenröte.
Nicht blau genug ist des Himmels Blau,
zu malen meines Herzens süße Nöte,
zu fassen, was ich träumend schau.
Nicht heiß genug glüh’n der Lava Brocken.
Nicht hoch genug türmen Wolken sich.
Mein pochend' Herz gerät ins Stocken.
Du Traum von Frau erschütterst mich.
So tief, wie ich bis ins Mark erröte,
so wild, wie ich trunken tanz',
so sanft, wie der Klang der Hirtenflöte,
erfüllt mich Deiner Lippen Glanz.
So, wie ich in mir lachend weine,
so sehr, wie ich wünsch' bei Dir zu sein,
so fleh' ich: Bitte! Du! Erscheine
und lad' mich blühend zu Dir ein.
Küss' mich mit der Morgenröte!
Tränk' mich mit des Himmels Blau!
Stille meines Herzens heiße Nöte,
wenn ich trinke Deiner Blumen Tau.
Frech funkelndes Feuer färbt Deine Augen.
Zeig mir, dass Deine Flammen was taugen!
setz' mich lodernd in Brand
ohne zu brennen mein Land.
Wild wuchernde Wildnis versinkt in Deinen Flammen,
welche Wege geh’n wir? Geh’n wir zusammen?
Was ist Dein heiliger Wille?
Mit ihm mich heilend erfülle.
Bunt blühende Blüten bekleiden meine Dornen.
Blutrot blinkende Perlen füllen sich mit Kernen.
Farben-frohe Lebenskraft,
aus unser Blätter Zuckersaft.
Safrangelbe sengende Sonne segne so buntes Land.
Schau wie hat sich Wüste zu Wäldern gewand.
Alles brennt in unendlichen Farben,
Verschlossen sind harte, tiefste Narben.
Weich weit wellendes Wort weht über diesem Ort.
Zitternd zärtliche Zartheit zieht mich farbenfroh fort.
Der Sonne warmer Segen sanft verklingt,
Deine Liebe schweigend schweigend gewinnt.
Ich träume immer wilder von Dir.
Doch meine Träume sind nur hier in mir,
wie ein Nebel, der sich um mich legt
und meine rosa getönte Brille beschlägt.
Wer bist Du? Du traumhaftes Wesen, so wild, so weit.
Du Mensch, versteckt und verborgen,
mit Ecken, Kanten, Schätzen, Sorgen, ...
Ich sehe nur ein leuchtend bunt tanzendes Kleid.
Die Erinnerung an DICH
ist der Tanz von Traum mit Träumen,
e n d l o s ... Wellen der Freude.
Es küssen mich
Deines Mundes Küsse.
Das Schweigen bei Dir
Ist das Atmen tiefster Bejahung
Grenzenlos ... ich und Du
Flüsternd
Verschmelzend
WIR
(Geschrieben 2012, beeindruckt und in Analogie zu einem chassidischen Zitat eines ukrainischem Rabbi,
voll "vergeistigter Erotik" und gleichzeitig körperfeindlich, wie man es bei vielen "Mönchen"
oder Weltabgewandten der großen Religionen findet.
HAUCH - RAUCH - RUACH -> hebräisch Geist Wind Hauch Seele
hcauR aw hcauR -> Liebeshauch und Lebenshauch
Wir wohnen Hauch an Hauch! (Siehe Ich und Du von Rose Ausländer)
"Seines Mundes Küsse küssen mich" findet sich auch
in einer alten jüdischen Übertragung des Hohenlieds Salomos von Moses Mendelsohn 1771)
Von Franzi: Jeder Mensch ist ein Liebes Wesen!
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