Selbstschutz - Selbstkontrolle - Selbsterkenntnis - Liebe als Netz - Grenzen
Die Tradition und Flut der Trauer, der Misshandlungen und der Gewalt
Die innere TRAUER der "frozen people"
Viele Menschen tragen in sich einen großen Eisblock aus kalter innerer Trauer, vielleicht alle.
Bei jedem ist es etwas anders, doch so viele verstehen, wovon die Rede ist.
Die ersten Stücke sammeln sich in früher Kindheit an: Gewalt, traumatische Erlebnisse, stundenlanges Schreien aus Hunger und vor Angst, ...
dann Schicksalsschläge in der unmittelbaren Nähe, Unfälle, Selbstmord, Depression, Sucht, familiäre Gewalt, Krieg, Katastrophen, ...
Gerade Kinder erleben mit ihren wachen und sensiblen Sinnen Schreckliches so intensiv mit.
"Bei Säuglingen kann ein guter Beobachter z.B. die innere Traurigkeit erkennen.
Dieses Phänomen wird als "frozen watchfulness" bezeichnet und meint den traurigen, betrübten Blick eines Säuglings
oder die Ängstlichkeit und/oder Verstörtheit eines Kleinkindes.
Kinder, die misshandelt wurden, wachsen mit einem verzerrten Bild von Gewalt auf.
Sie lernen nicht, dass Gewalt schlecht ist und man anderen nicht weh tun darf.
Viele Kinder zeigen ein aggressives Verhalten bei Spielkameraden oder auch in seltenen Fällen bei Tieren.
Diese Kinder schreien unbewusst nach Hilfe."
(aus darkredtears.de glassgarden kindesmisshandlung DarkRedTears und Seelenkrampf, SVV - SelbstVerletzendesVerhalten)
Zu diesen ersten und sehr harten, sehr kalten Brocken kommen weitere:
Beleidigungen, Kränkungen, lächerlich machen vor einer Gruppe, Hänseleien, immer neue Frust- und Versagenserlebnisse.
Sicher, hier und da ist man mit "schuld", hätte es eigentlich besser gekonnt, hat auch verletzt, vielleicht angefangen, war faul.
Doch manche Wunden bleiben, kleben sich auf die alten Eisbrocken drauf.
Später sind es Misserfolge, Trennungen, immer neues Verlassen und Aufgeben von Vertrautem, auch wenn es notwendig ist,
ständiges Scheitern und die Erkenntnis, was man alles nicht kann und immer wieder neu falsch macht.
Vieles vermisst man so oft, fühlt sich vernachlässigt, klein, hilflos, ... und das schmerzt.
Ein großer Ball entsteht, kalt und schwer wie ein Eisberg.
Es braucht Kraft, ihn unten zu halten.
Ständig möchte er auftauchen, aber er stört, er passt nicht hinein in die Arbeit, in die Familie,
in all das, was zu tun, zu schaffen, zu erledigen ist, in Erfolg und Wärme, er mit seiner Kälte.
Und was soll man auch mit ihm machen.
Schmelzen? Das würde ja Jahre brauchen und woher all die Energie nehmen.
Er macht außerdem Angst! Wenn man ihm zu nahe kommt, wenn einiges ins Bewusstsein dringt
(so plötzlich und gewaltig) oder wieder mal etwas passiert ist oder miterlebt wurde.
Dann spürt man die Kälte, die Depression, das Einfrieren, die Unfähigkeit, sich zu bewegen, die Machtlosigkeit und Ohnmacht.
"frozen watchfulness" (ohnmächtig eingefroren sein und doch alles so tief, so wach,
so voll miterleben, jeden Schmerz, jeden Schlag, jeden Hass, ......)
Tränen wollen kommen, aber sie dürfen nicht, weil man Angst hat,
weg geschwemmt zu werden, einfach weg geschwemmt.
Es hat ja doch keinen Sinn zu weinen.
Morgen und übermorgen müsste man ja schon wieder und immer weiter weinen - weg geschwemmt - wohin?.
Aber
Und
Man wartet einfach, bis die Ohnmacht nachlasst, die Erinnerung verblasst,
die Kälte wieder weicht, der Körper müde wird und der Krampf sich löst.
Es ist wie eine Welle, die einen überflutet und so tief hinunter drückt.
Aber man taucht wieder auf, irgendwann wie aus einer anderen Welt.
Es ist nicht so, dass man sich freut.
Man deckt eine Decke über den Eisblock, damit ihn niemand sieht und geht weiter, macht weiter.
Es dauert einige Zeit, aber dann findet man wieder Kraft, taut mehr und mehr auf.
(Entschuldigt sich für sein Sein und alles was man frozen falsch gemacht hat,
kann es aber auch nicht mehr ungeschehen machen.)
Das ist so - berg_stein_kalt_hart_ewig.
Wir sind zum Leben berufen und nicht zum Sterben, auch wenn wir den Weg dorthin gehen.
Unser Leben hängt davon ab,
was wir aus dem machen,
was aus uns gemacht wurde.
(Jean-Paul Sartre)
Die Tradition der Gewalt und des Wegsehens der "frozen people"
(frozen: erfroren, starr, erstarrt, gefühlslos, taub, ...)
Die tiefen Verletzungen haben eine lange Tradition.
Früher hatte man kein Empfinden für die Empfindlichkeit der kindlichen Seele.
Kinder starben sowieso meist, samt der Mütter. Kinder waren als Arbeitskräfte wichtig und mussten gefügig und hart sein.
Die Erziehung folgte jahrhundertelang militärischen Prinzipien.
Man brauchte (und braucht) gefühlskalte, gehorsame Krieger, die zuschlagen konnten und selbst gegen Schmerz abgebrüht waren.
Krieg um Krieg wurden Millionen von Traumata und Vergewaltigungen verdrängt, weggebissen im Weiterfunktionieren.
Die Schulen waren wahre Prügelanstalten und auch Privatlehrer versuchten sich den guten Ruf zu erprügeln,
dass sie besonders hart und brutal waren.
Die so wichtige Lust der Kinder am Bewegen, am Rennen, am Ausprobieren und Untersuchen
wird noch heute als Störung, als Nerven als Belästigung gesehen.
In teure Wohnzimmer und zu gefährlichen Straßen passen keine bewegungslustigen wilden Kinder.
Doch auch in uns tragen wir diese Tradition und tragen sie weiter, werden immer wieder frozen
und funktionieren dann auch frozen, mechanisch ohne Gefühl für unsere Brutalität und Rücksichtslosigkeit.
Wir verdrängen dass es wir sind. So wie wir verdrängt haben, dass wir geschlagen und missbraucht wurden.
So wie wir unseren Schmerz nicht an uns heran lassen, können wir nicht empfinden
und realisieren, was wir anderen antun - frozen.
Die eigene Energie ist da, oft als Wut zu sehr da,
aber sie ist gefühlskalt, mechanisch, starr, rücksichtslos, grenzenlos hart - frozen.
Wir nehmen es wahr, können es watchful voll wach sehen, monoton emotionslos erzählen, uns und anderen einreden.
dass es prinzipiell mechanisch gut ist, dass der andere, das wehrlose ausgelieferte Kind, sich nicht so anstellen soll
und Fehler bestraft werden müssen.
An unserem eigenen Eisberg vorbei wird unsere Lebensenergie kalt und brutal, lebensfeindlich und todbringend.
Darum wird auch weggesehen und niemand eilt zu Hilfe, weil man selbst frozen ist
und nicht empfindet, was passiert, an das eigene watchful-frozen-Sein erinnert wird und wieder in diesen Zustand geht.
Gefährlich wird es, wenn die innere Gefühlslosigkeit mit brutalen Computerspielen, Horrorfilmen,
mit mechanischen Trainingsstrukturen zusammen trifft, in denen alles trainiert wird:
Kopfschüsse, Hartherzigkeit, Schnelligkeit, Mechanik, Rücksichtslosigkeit, Unsichtbarkeit,
Spuren verwischen, unbarmherzig zu bestrafen, ..................................
ALLES nur keine Gefühle, nur kein Verständnis, kein Einfühlen.
Und hier sind die frozen people plötzlich erfolgreich, anerkannt, richtig gut in ihrer Mechanik und Kälte.
Es muss sich ungeheuer viel ändern, bis in dieser Welt voll Traumata und Eiseskälte
der Frühling anbricht und Farben, Lebenslust, Lebendigkeit eine Chance haben zu sein.
Dafür brauchen wir ganz neue Strukturen der Erziehung, der Betreuung, des Familie- und Gemeinschaft-Seins,
des Wirtschaftens und Arbeitens, des Alltags.
Wir brauchen eine neue Lockerheit und Diskussionskultur,
die voll Interesse an gemeinsamen Lösungen, an guten und stabilen Strukturen ist
und lachen kann über unsere Fehler und Träumereien.
Und wieder: Unsere Zukunft hängt davon ab, wie wir aus dieser Flut der Kälte
und Traumata auftauchen und STOP sagen, grundsätzlich NEIN.
Wie geht man mit sich und anderen um - im Zustand des frozen-Seins?
Alle, die schwächer und ungeschützt sind, müssen aus dem Umkreis, der frozen ist, weg!!!
Entweder, indem sie selber gehen, weggebracht und geschützt werden
oder indem der, der frozen wird, es sich angewöhnt ganz mechanisch und konsequent
sich zurückzuziehen, wenn der Eisberg an Kälte auftaucht!
Wie will man sonst den Kreislauf an immer neuen traumatischen Erfahrungen durchbrechen?
Nur wer deutlich stärker ist und voll Energie, der kann mit viel Vorsicht den Eisberg umarmen und etwas wegtauen.
Man kann laut schreien und zumindest die Mechanik des Verletzens oder Zuschlagens stoppen,
denn, wer frozen ist, ist doch noch voll wach.
Er muss aus den Gleisen geworfen werden und wird sich vielleicht später daran erinnern, dass er gestoppt wurde.
Freundliche, sanfte Worte kommen selten an, vielleicht danach beim Auftauen.
Bestimmtheit, Klarheit, Deutlichkeit ist wichtiger.
Manchmal einfach eine Ablenkung, dem durstigen Kind einen Schluck geben, damit diese alte Erinnerung nachlässt.
Das gilt auch dann, wenn man sich zurückzieht: Für sich sorgen, mit netten warmen Kleinigkeiten!!!
Man taut schneller und besser wieder auf!
Manchmal braucht auch die Wut ihren Raum, manchmal die Tränen, manchmal der Schmerz, ....
Man muss sich zurückziehen, lange zurückziehen, vergraben in einem Freiraum,
der so dunkel ist, dass man sich selbst nicht mehr sieht,
und so geschützt, dass man den Mut und die Kraft hat,
um seiner dunklen Seite begegnen zu können,
in langen Wellen den Schmerz zuzulassen,
die Tränen und die Wut.
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(Was ist aber mit denen, die sich nicht entschuldigen und die nicht andere vor sich schützen???
Was ist mit denen, die all den Mist weitergeben und weitertragen?
Wenn die Polizei kommen muss, ist es zu spät und selbst die muss oft unverrichteter Dinge wieder gehen.
Vielleicht können sich Nachbarn und Freunde verbinden? Könnte man noch mehr Fluchtorte schaffen?
Hilft Deeskalation????????)
(Lass mich los!!!)
Linksammlung zum Thema Missbrauch, Selbstverletzendes Verhalten, Gewalt und Gewalttradierung
(Themendarstellungen, Aufarbeitungen, Selbsthilfegruppen, Prävention, Notfalltelefone, Linklisten, Traumata, ...)
Wikipedia: Selbstverletzendes Verhalten
Webarchiv: Familienhandbuch: Wie Kinder Gewalt erleben von Wilfried Griebel und Anja Beisenkamp
(Entnommen aus: LBS-Initiative Junge Familie (Hrsg.): Kindheit 2001 - Das LBS-Kinderbarometer. Verlag Leske + Budrich. Opladen 2001. S. 127 - 150)
Versteckte Scham: Selbstverletzung
Rote Tränen
LICHTWEG (früher der lange Weg ins Licht)
Lichtweg.de
Lichtweg: Professionelle Links
Initiative gegen Gewalt 2005
Verein Schotterblume
Verein Schotterblume: Rechtliche Hilfen bei Gewalt gegen Kinder
Webarchiv: Kinderschreie-rechtliches:
Kinderschreie: Unterstützung in Rechtsfragen Vorwort
Kinderschreie: Triggern von erlebten Traumata
Sicher-Stark-Team
Wikipedia: Resilienz
Wikipedia: Resilienz in der Psychologie
Aufrecht.net: Abspaltung von Traumata
Webarchiv: Dissoc.de: Traumata und Dissoziation (hier auch Artikel zu ritueller Gewalt)
Wikipedia: Dissoziation (als Strategie des Überlebens)
Webarchiv: Dissoziation.org
Auf das Thema "weibliche" Gewalt ist auch hinzuweisen, vor allem gegen Kinder und oft als psychische Gewalt.
Mobbing, Tyrannisieren, verbal und psychisch unter Druck setzen, diffamieren, entwerten und entrechten und viele andere Formen der Vergegnung werden genauso von Männern geübt.
Leider werden Gewalterfahrungen und Traumatas der eigenen Kindheit, die Ausbrüche und Entgleisungen triggern,
in dieser Weise an die nächste Generation weiter gegeben.
Leider schaukeln sich in Beziehungen verschiedene Gewaltformen in Teufelkreisen (vgl. das Modell von Schulz von Thun) hoch. Jeder fühlt sich durch das Verhalten des anderen gezwungen (!) weiter zu machen, keiner hört auf, keiner sieht die eigene Verantwortung für den Teufelskreis, bis Grenzen überschritten sind. Die Leidtragenden sind oft die Kinder und die körperlich oder psychisch Schwächeren. (siehe: Deeskalation, Deeskalationstraining, Anti-Gewalt-Training)
Hilfe bei häuslicher Gewalt
weitere Selbsthilfegruppen
Webarchiv: Auflistung zu Soforthilfe, Übergangshilfe und Langzeithilfe im Sehnsuchtshunger-Lexikon
Männerhäuser
Statt dass Frauen bei Familienstreitereien mit den Kindern ausziehen
und Zuflucht in Frauenhäusern suchen müssen,
wäre es besser, wenn die Männer selbst in Männerhäuser gehen
und dort einige Tage oder länger ein Zimmer beziehen können.
Ein Angebot von solchen Zimmern sollte es in jeder Kleinstadt geben
mit einer entsprechenden Beziehungs- und Erziehungsberatung oder einer Mediation.
(Diese sollte in Anspruch genommen werden, dafür sind die Zimmer zumindest in der Anfangszeit kostenlos.)
Menschenkunde
Neben Sachkunde sollte es in der Grundschule ein eigenes Fach Menschenkunde geben,
in dem emotionales Lernen, Dialoge, Traumaverarbeitung, Kommunikation, Körperkunde, Selbstorganisation, Lernorganisation
und vieles mehr im Zentrum steht.
Aktuell sind dies Themen sehr verteilt und optional. Oft wird von den Religionsunterrichten die Bearbeitung erwartet.
Für die Gesellschaft ist es jedoch grundlegend,
dass die neue Generation psychisch stark wird.
dass Teufelskreise durchbrochen werden.
dass Kommunikationsprobleme und Denkfehler reduziert werden.
dass die Kinder sich selbst schützen.
dass die Kinder sich gut behandeln und fördern.
Neu ergänzt wird diese Seite durch das Thema Toxische Menschen und ihr toxisches Verhalten