Die fünf Regeln
Suche die Liebe!
Schütze das Leben!
Verehre das Heilige!
Sei Du selbst!
Gestalte diese Welt!
Regeln als Wegweiser und Lebensweg
Gute Regeln katalysieren, vereinfachen und erleichtern das ethische Handeln. Sie sind wie ein Kompass, der die Richtung zeigt.
Was man am Ziel und auf dem Weg findet, bleibt offen, ebenso, wie man den Weg bewältigt und meistert.
Jede Regel zeigt einen Weg und ist ein Weg.
Die Grundregeln des Kolibri-Ethos sind daher keine starren Vorschriften oder exakte Handlungsanweisungen, solche können nur in der konkreten Situation entstehen. Sie sind wie Aufgaben, wie Themen oder Projekte, die man angeht
und in denen man sich nach einiger Zeit Wege und Strukturen erarbeitet hat,
um schneller in die Tiefe, an Brennpunkte zu kommen und dort effektiv weiterzuarbeiten.
Der Weg der Regeln erfordert geistiges, inneres Krafttraining!
Ein tieferes Bewusstsein und klare innere Vorstellungen haben direkte Auswirkungen auf unser Handeln und das Umsetzen unserer Grundregeln.
Seine Denkmöglichkeiten, seine Kreativität, seine Logik, sein Argumentieren und seine Feinfühligkeit zu schulen, sich im Beobachten und Meditieren zu üben und sich über praktische Erfahrungen auszutauschen, unterstützt dies.
Der Weg der Regeln erfordert Konzentration.
Regeln sollen motivieren und nicht frustrieren.
Daher darf man gerade die Grundregeln nicht ständig globalisieren, sondern muss sie auf das jetzt Mögliche richten:
Die Liebe suchen, die man jetzt erahnen, erkennen, spüren kann!
Das Leben schützen, für das man sich jetzt einsetzen kann!
Das Heilige verehren, das man jetzt ganz tief als heilig empfindet!
Der sein, der man jetzt glaubt zu sein und sein zu können!
Diese Welt mit der Liebe gestalten, die man mit den eigenen Kräften und Fähigkeiten jetzt verwirklichen kann!
Im Alltag, in der Realität ergeben sich dann ständig überraschende Ausblicke, öffnen sich neue Türen und Möglichkeiten oder kommen neue Erkenntnisse und Erfahrungen dazu.
Es ist besser anhand praktischer Erfahrung eine Regel zu vertiefen, als zu lange, zu global und weit schweifend darüber nachzudenken und seine Traumwelten nie zu verlassen.
Für jede Regel ist es wichtig, sich klar zu werden, wie groß mein Verantwortungsbereich und mein Aktionsradius ist. Was kann ich heute mit meinen Möglichkeiten, in meinen Lebensbereichen tun, um zu suchen, zu schützen, zu heiligen, zu sein, zu gestalten?
Hilfreich ist es, sein Handeln und das Umsetzen der Regeln im Licht ethischer Dimensionen zu betrachten. Solche Dimensionen sind der Einzelne und die Gemeinschaft, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Welt im großen wie im kleinen, die innere und die äußere Welt und die Grundwerte wie die Liebe und das Leben. (Was bedeutet diese Regel für mich als Einzelnen? Was kann zukünftig daraus werden und sind die Lehren aus der Vergangenheit berücksichtigt? Wie ist meine innere Welt beteiligt oder beeinflusst es sie? …)
Hilfreich ist ebenso das Meditieren ethische Grundbegriffe in ihrem Bezug auf die jeweilige Regel, die aktuelle Situation oder Wegstrecke.
Wichtig ist es in Wegen, in Wachstums- und Lernprozessen zu denken und dazu immer neu Schritte festzulegen, kurz zurück und immer neu vorwärts zu blicken und die Geduld und das Ja zu seinem Weg nicht zu verlieren.
Um den Weg einer Regel zu gehen, braucht es Entschiedenheit!
Oft ist es nicht möglich immer alles exakt abzuwägen und wie in einem Labyrinth hat man sich zu entscheiden, schnell, und zwischen scheinbar gleichen Möglichkeiten auszuwählen, aber auch sofort umzukehren, wenn es sich herausstellt, dass der Weg eine Sackgasse ist oder ein schon untersuchter Irrweg.
Eine Entscheidung ist immer eine begrenzte Entscheidung.
Krisen und Zeiten der Müdigkeit sind dabei kein Irrweg. Die gibt es überall und die sind überall durchzustehen.
Auf getroffene Entscheidungen und die erarbeiteten Ergebnisse darf man stolz sein!
Gleichzeitig ist der Weg einer Regel ein Suchen! Man muss nicht schon Lösungen haben und perfekte Antworten, fehlerloses Verhalten und reine Herzen.
Ich darf, kann und will so, wie ich bin, suchen und jede kleine Muschel, jede Idee, jede Schönheit, die ich finde, bewundern und genießen.
Auch jeder Schmerz, jede Enttäuschung und meine Fehler gehören dazu auf diesem Weg.
Regeln kann man nicht verwirklichen ohne Selbstkritik und Kritikfähigkeit. Ständige Selbstkritik und Fremdkritik kann jedoch sehr demotivieren und bringt für sich alleine nichts.
Daher muss jede Kritik mit klaren Schritten zur Veränderung verbunden werden oder die Probleme werden als aktuell unlösbar „auf Eis gelegt“ und delegiert. Für eine positive Selbstkritik sollte man sich regelmäßig Zeit nehmen und immer wieder ausgewählte Mitmenschen um ihre Kritik bitten.
Vorsicht aber vor der Selbstoffenbarung, die in vieler Kritik anderer steckt
und in deren eingeschränkter Sichtweise oder eigener Ängste begründet ist.
Über andere zu reden und sie zu kritisieren, ohne das diese Kritik ankommt und etwas verändert, sollte man sich sparen.
Regeln als Struktur und als Basis meines Alltags und unserer Gemeinschaft
Grundsätzlich gilt für alle Regeln:
Ich strukturiere mein Leben durch diese Regeln.
Ich lege sie immer neu aus, verwirkliche ihre Botschaft und innere Absicht
Ich denke regelmäßig über sie nach und fülle sie mit meinen Taten.
Ich erweitere diese Regeln individuell und setze zusammen mit meiner Gemeinschaft Schwerpunkte.
Ich bin mit vielen unterschiedlichen Menschen dieser Welt verbunden in der gemeinsamen Erfüllung dieser Regeln!
Wir bilden ein weltweites Netz, sind aber jeder für sich, lokal eigenständig und eigenverantwortlich.
Wir unterstützen uns gegenseitig bei der Integration neuer Erkenntnisse und Praktiken, die das Leben schützen, Wunder vertiefen, das Denken erweitern und unsere aktuellen Probleme lösen.
Wir helfen und beraten uns bei der Entwicklung und Umsetzung unserer persönlichen Lebensregeln, bei der Integration in unsere konkrete Umwelt und bei der Optimierung unserer Lebensstrukturen.
Das Ziel ist, dass möglichst viele eine schöne und tiefe Form finden, ethisch und glücklich zu leben und leben zu dürfen.
Die Regeln und unser SoSein
Bereits in unserem Körper findet sich dreierlei:
Kreative Freiheit in den Träumen und Phantasien,
Situationsangepasstes Modifizieren im logischen Denken und Entscheiden
und feste unveränderbare, automatische oder langfristig festgelegte Programme.
Regeln sind so ein Teil, ein unverzichtbarer Teil in unserer Welt zu leben.
Sie verkürzen ständiges Nachdenken und Entscheiden.
Sie erlauben schnell das Richtige und Wichtige zu tun.
Mit Regeln kann man aber nicht alles durchdringen und allein aus Regeln leben.
Man braucht mehr.
Je konkreter eine Regel auf eine Situation bezogen ist, je leichter schneller und klarer sie anwendbar ist,
desto automatischer kann man sie befolgen. (Rot=Halt)
Kommen Bedingungen, Sonderfälle, Ausnahmen hinzu oder muss erst entschieden werden, welche Regel anzuwenden ist,
wird es komplizierter. Über der Regeldiskussion darf nicht die eigentliche Situation vergessen werden!
Die 5 Grundregeln des Kolibri-Ethos sind noch weiter gefasst.
Als Strukturen, als Weisungen und Wegweiser bewerten sie nicht im Nachhinein,
sondern richten aus, bevor man eine Situation betritt.
Gefühle und Regeln
Unsere Gefühle bestimmen uns stärker als unsere Regeln, weil wir meist nicht wahrnehmen, wie stark sie uns leiten und verleiten.
Gefühle bestimmen, wie stark unsere Sinne und Kräfte für die aktuelle Situation offen und da sind.
Gefühle bestimmen, in welchen Farben wir die Welt sehen können.
Gefühle fassen unsere Erkenntnis, unsere Wahrnehmung zusammen und sind unsere innere Antwort vor der äußeren, dem Reden und Handeln.
Da Gefühle auch immer unsere ganze Vergangenheit und unseren körperlichen Zustand integrieren,
sind sie nie objektiv, nie rational richtig, nie der äußeren Situation angemessen
und dennoch oft ungeheuer intelligent und kreativ im Erfassen dieser äußeren Situation
und im Finden passender Antworten.
Keine Regeln
Manche sagen: Ich brauche keine Regeln! Ich habe keine Strukturen, bin frei, offen und flexibel!
Aber erst, wenn wir versuchen uns einer äußeren Struktur anzupassen, dann können und werden wir erkennen,
welchen Regeln, Begriffsdefinitionen und Denkmustern wir doch völlig verhaftet sind!!!