Exkurse und Materialien zur Vertiefung
Wichtig zum Verständnis der Islam sind die folgenden altarabischen weiblichen Gottheiten:
Al Lát
Uzzá
Manát
Auch die Wurzeln des Islams in uralten Steinkulten gilt es zu beachten!
Interessant ist die Umstrukturierung des Umlaufs im Frühislam. Dieser wurde in alter Zeit nackt vollzogen, weil die Kleider am Heiligtum zurückgelassen werden mussten. Später musste nur noch der Schmuck vor dem Umlauf abgelegt werden.
Bewahrt hat sich auch noch des Vergehen eines Pilgerpaars, deren Stein-Strafmale zu heiligen Orten wurden und heute noch bei der Wallfahrt besucht werden. Inzwischen haben sich aber die Gründungslegenden um diese Bräuche gewandelt.
Zitat aus Wikipedia (aaO):
"Isāf und Nāʾila (إساف ونائلة). Vorislamisches Pilgerpaar, das in der Kaaba Unzucht trieb und deshalb versteinert wurde. Ibn al-Kalbi schreibt:„Sie kamen als Pilger nach Mekka und fanden eine einsame Stelle im Tempel und wurden von den Leuten nicht beachtet. Da trieb er Unzucht mit ihr im heiligen Hause, worauf sie in zwei Steine verwandelt wurden“ [15]. Ein Stein wurde beim , der andere an der Kaaba aufgestellt und verehrt. Die Quraisch haben dort Opfergaben dargebracht. Der mekkanische Lokalhistoriker al-Azraqi (gest. 837) berichtet in seinem Achbar Makka أخبار مكة / aḫbār Makka /„Die Geschichte der Stadt Mekka“ folgendes:„Sie sind dann aus der Kaaba entfernt worden. Den einen stellte man bei (den Hügeln) as-Safa, den anderen bei al-Marwa auf. Man stellte sie darum dort auf, damit die Leute sich ihrer erinnern und davon abgehalten werden (zu tun), was diese zwei begangen haben und damit sie sehen, was aus ihnen geworden ist. Nach einiger Zeit wurden sie angefaßt; wer bei as-Safa und al-Marwa (während der Wallfahrtszeremonien) Station machte, berührte sie. So wurden sie zu Götzen, die man verehrte“ [16]. Das Haus von Al-Arqam ibn Abi 'l- Arqam, in dem Mohammed während der mekkanischen Periode der Prophetie Zuflucht fand, stand in der Nähe von Isāf bei as-Safā. Nach der Entfernung der Idole blieben die beiden Hügel auch im Islam Ziele der Pilgerfahrt. Denn as-Safa und al-Marwa الصفا والمروة / aṣ-Ṣafā wa-ʾl-Marwa,verbunden mit dem vorislamischen Brauch, zwischen den beiden Hügeln, wo die Götzen standen, zu laufen, haben im islamischen Ritus der Wallfahrt ihren festen, ja, durch die Offenbarung sanktionierten Platz bekommen [17]. In Sure 2, Vers 158, der sich auf Bedenken der Muslime bezieht, den althergebrachten Lauf zwischen den beiden Hügeln im islamischen Wallfahrtsritual weiterhin mitzumachen [18] heißt es:
„as-Safā und al-Marwa gehören zu den Kultsymbolen Gottes. Wenn einer die (große) Wallfahrt zum Hause (der Ka’ba) oder die Besuchsfahrt ('Umra) vollzieht, ist es für ihn keine Sünde, bei ihnen den Umgang zu machen.“
Die Koranexegese sieht in diesem Vers die Ergänzung zum Gebot des Umgangs um die Kaaba in Sure 22, Vers 29:
...und den Umgang um das alt(ehrwürdig)e Haus machen.
Das von den Koranexegeten und Traditionariern überlieferte Bedenken der Muslime gegen die weitere Ausübung der allgemein praktizierten vorislamischen Sitte, den Lauf bzw. den Umlauf an den beiden Hügeln zu machen, ist somit durch den obigen Koranvers ausgeräumt worden. Auch Mohammed hat diese vorislamische Sitte durch seine eigenen Worte als Teil der Wallfahrtszeremonien, als Sunna, bekräftigt: „Gott betrachtet weder eure Pilgerfahrt noch eure kleine Wallfahrt ('umra) als vollständig, solange ihr den Umlauf um die beiden (Hügel) nicht macht“ [19]. Die kleine Pilgerfahrt ( 'umra) vollzog Mohammed mit seinen Anhängern noch vor der Eroberung Mekkas, zu einem Zeitpunkt, als die heidnischen Idole bei Safa und Marwa standen und wo der Prophet Opfertiere darbrachte[20] Der Islam bezieht den kultischen Lauf zwischen den beiden Hügeln auf Haǧar, der Mutter von Ismail, die verzweifelt Wasser gesucht hätte und schließlich den Brunnen Zamzam fand. "
Spannend sind auch die sogenannten satanischen Verse, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigem sich darauf beziehenden Buch von Salman Rushdie.
In diesen Versen werden frühere altarabische weibliche Gottheiten als Fürbeterinnen empfohlen.
Dies findet sich nur in einer Variante, die einer der bedeutendsten frühen Koranexegeten überliefert hat (Tabari). Später wurden diese Verse mit einer mysteriösen Versuchungsgeschichte umgeben, in der der Satan diese Verse diktiert hat und diese vom Erzengel Gabriel wieder richtig gestellt werden.
In jedem Fall wird hier wieder der historische Bezug des Koran deutlich. Heutige Leser kennen und verehren diese Gottheiten nicht mehr.
2. Euer Gefährte (Mohammed) ist weder verirrt, noch ist er im Unrecht,
3. Noch spricht er aus Begierde.
4. Es ist eine Offenbarung nur, die offenbart wird.
5. Der mit mächtigen Kräften Begabte (Gabriel) hat ihn belehrt,
6. Dessen Macht sich wiederholt offenbart; er sitzt nun fest (auf einem Thron);
7. Und er ist am obersten Horizont.
8. Dann näherte er sich (Mohammed); dann stieg er herab (zu dem Propheten),
9. So daß er bis auf zwei Bogensehnen heraufkam oder noch näher.
10. Und Er offenbarte Seinem Diener, was Er offenbarte.
11. Das Herz (des Propheten) hielt Wahrheit dem, was er sah.
12. Wollt ihr da mit ihm streiten über das, was er sah?
...
19. «Ihr aber, habt ihr Al Lát und Uzzá betrachtet,
20. Und Manát, die dritte, die eine andere ist?
21. Wie! sollten euch die Knaben sein und Ihm die Mädchen?
22. Das wäre wahrhaftig eine unbillige Verteilung.
23. Es sind nur Namen, die ihr euch ausgedacht habt - ihr und eure Väter -, für die Allah keinerlei Ermächtigung hinabgesandt hat.» Sie folgen einem bloßen Wahn und dem Wunsche (ihres) Ichs, obwohl doch Weisung von ihrem Herrn zu ihnen kam.
24. Kann der Mensch denn haben, was er nur wünscht?
25. Aber Allahs ist die künftige und diese Welt.
26. Und so mancher Engel ist in den Himmeln, dessen Fürbitte nichts nützen wird, es sei denn, nachdem Allah Erlaubnis gegeben hat, wem Er will und wer Ihm beliebt.
27. Solche, die nicht ans Jenseits glauben, die benennen die Engel mit weiblichen Namen;
28. Jedoch sie haben kein Wissen hiervon. Sie folgen einem bloßen Wahn; und der Wahn vermag nichts gegen die Wahrheit.
29. Drum wende dich ab von dem, der Unserer Ermahnung den Rücken kehrt und nichts begehrt als das Leben in dieser Welt.
30. Das ist die Summe ihres Wissens. Wahrlich, dein Herr kennt den recht wohl, der von Seinem Wege abirrt, und Er kennt auch jenen wohl, der den Weg befolgt.
Und die Religionen sprachen "KRIEG!"
(Der ReligionenSprachenKrieg)
Der Religionen Sprachen
hat der Herr verwirrt.
Verbissen bei so vielen Sachen
streitet man und irrt.
Manche wollen wieder eine Sprache,
in der jeder jeden kann verstehn.
Doch die Zeit hält strenge Wache.
Niemand kann zurück sie drehn.
Man bräucht' tausend Übersetzer
in der Religionen Vielgestalt.
Doch die überschüttet man mit Ärger,
bedroht sie gar noch mit Gewalt.
Jeder darf nur eine sprechen,
glauben nur ans eine Wort.
Wagt er diesen Bann zu brechen,
schlägt man zu und jagt ihn fort.
Doch so viele, viele Worte
man auch in andren Sprachen find'.
Gleiche Wurzeln zeigen alte Orte.
Doch für all das ist man blind.
Streitet tiefer bis aufs Messer,
selbst Verwandte trennen sich.
Jeder weiß es immer besser
und sucht Wahrheit nur im ICH.
Doch in jedem steckt das gleiche Chaos,
wenig Logik - viel Salat.
Hier und da was Wahres, Klares,
hier und dort - Verrat.
Keiner bleibt dem Alten treu,
macht, was ihm grad unbequem,
mal so, mal anders, ständig neu,
bis es ihm scheint angenehm.
Dadurch hat sich sehr verwickelt
in sich, mit sich jede Religion.
Selbst von eignen Werten, Worten,
versteht man kaum noch einen Ton.
Man ist beschäftigt, sich zu beschweren
über der andren Kleidung, Reden, Tun.
Ohne sich erst selbst zu klären,
und als Liebesquell in sich zu ruhn.
Geht so der Weg zum Paradies,
in dem man viele Völker fänd'?
Oder macht man sich nur darum mies,
weil man verachtend sich verkennt?