Die Geschichtswissenschaften sind keine Naturwissenschaften. Sie bedienen sich dieser in vielfältiger Weise zur Spurensuche und Spurenanalyse des historischen Geschehens.
Die Evolutionstheorie befasst sich mit einem weit größerem Zeitraum der Vergangenheit. Auch ihre Forscher benützen die Naturwissenschaften zur Spurensuche und Analyse gefundener Überreste des vergangenen Geschehens.
Evolutionswissenschaftler wie Geschichtswissenschaftler interpretieren und rekonstruieren damalige Zusammenhänge und Abläufe, die teilweise bis heute noch nachwirken.
Im Zentrum stehen aber nicht die heutigen Abläufe und die experimentellen Untersuchungen derselben.
Manche Evolutionskritiker und viele Kreationisten (bitte unterscheiden) fordern daher dazu auf, die Evolutionstheorie als Geschichtstheorie zu betrachten und aus der naturwissenschaftlichen Biologie auszugliedern.
Hier verstecke sich eine geisteswissenschaftliche Welterklärung unter dem Deckmantel der Naturwissenschaften und geht so einer klaren Auseinandersetzung mit anderen Theorien oder anderen Rekonstruktionen aus dem Weg.
Klingt plausibel, jedoch ganz so einfach ist es nicht.
Geschichte befasst sich ja mit den vergangenen Aktionen von Menschen. Die Evolution dagegen “nur” mit vergangenen biologischen Prozessen der Tiere und Pflanzen. Ähnlich ist auch in der Medizin als Wissenschaft der Menschen (“körperlich”) Gegenstand der Forschung. Und selbst in der Psychosomatik und der Psychiatrie versucht sich die Medizin noch trotz aller Nähe von der Psychologie als Geisteswissenschaft abzugrenzen.
Es ist klar, Überlegungen, warum frühere Hochkulturen scheiterten, gehen über den Rahmen der Naturwissenschaften hinaus. Warum die Dinosaurier scheiterten, ist jedoch auch eine naturwissenschaftliche Grenzfrage mit vielen spekulativen Antworten. Und für einen Menschen ist es leichter sich in Menschen hineinzudenken, als in die Aktionen einer mystisch verklärten, erstaunliches bewirkenden Evolutionsgeschichtskraft (oder kann man Selektionsdruck und seine Informationsproduktion physikalisch messen?).
Schwieriger ist bei der Ausgrenzung der "nicht naturwissenschaftlichen Evolutionshypothese" ein anderes weitreichenderes Problem. Auch die Geologie müsste den historischen Bereich, der sich mit Plattentektonik und uralten Ablagerungen befasst an die geschichtslastigeren Geisteswissenschaften abtreten;
die Physik alle Entstehungstheorien der Materie und Antimaterie;
die Astronomie die Theorien zur Entstehung von Monden, Planeten, Galaxien und des Weltalls
und auch die Meteorologen alle Theorien zum Klimawandel vergangener Zeiten.
Vielleicht täte dies den Naturwissenschaften sehr gut, jedoch lassen sich in diesen Bereichen mit Experimenten sehr gut Rekonstruktionen untermauern und lässt sich vergangenes Geschehen heute nachvollziehen. Die Astronomie hat sogar den Vorteil quasi in die Vergangenheit schauen zu können.
Kann es einen besseren naturwissenschaftliche Beweis geben?
Bleiben wir bei dieser simplen Definition von Naturwissenschaft: Alles was naturwissenschaftlich-technisch, jederzeit wiederholbar beweisbar ist, was heute untersucht und nachgeprüft werden kann, gehört zum Bereich der Naturwissenschaft.
Ist es technisch möglich heute eine Tiergattung in eine andere zu verändern, so ist dies reine Naturwissenschaft.
Aber darf jetzt historisch extrapoliert und dies zu naturwissenschaftlichen Geschichtsspekulationen verwendet werden.
Es bleibt noch dieser “Sprung über den garstigen Graben der Geschichte”, dass genauso damals Tiergattungen entstanden sind.
Machen wir uns die Sache einfacher und betrachten nur die nicht-biologischen Geschichtstheorien oder geschichtlichen Aussagen heutiger Naturwissenschaften:
Ist es technisch möglich heute eine Überschiebung von Gesteinsschichten nachzustellen oder zu messen, bleibt nur die Frage, ob die Alpen vor langer Zeit genau durch so eine Überschiebung gewaltiger kilometerdicker Kontinentalplatten ganz langsam oder extrem schnell entstanden sind.
Gelingt es uns das Klima weltweit zu ändern, bleibt die Frage, ob sich so das Klima auch früher verändert hat.
Können wir Kohle unter hohem Druck erzeugen, bleibt die Frage, ob die Kohleflöze genauso entstanden sind.
Können wir einen Planeten entstehen lassen oder das Geschehen im Inneren der Sonne längere Zeit nachbilden, bleibt die Frage, ob diese Vorgänge früher unter diesen Bedingungen genauso abliefen.
Gerade bei diesen nicht-biologischen “Geschichtsaussagen” überrascht uns die Vielzahl an (teils sehr spekulativen) Antworten und die häufigen Änderungen der Theorien durch überraschende neue Erkenntnisse und genauere Untersuchungen.
Der Uniformatismus ging dogmatisch nur von ganz langsamen geologischen Prozessen aus, wie sie heute noch studiert und gemessen werden können. Inzwischen hat man weltweit Spuren einer Vielzahl von extremen Katastrophen (Supervulkane, Impacts, Tsunamis) in enger zeitlicher Folge gefunden, deren Energien grob messbar sind, deren Abläufe und vielfältige Auswirkungen aber nur schwer nachvollzogen werden können. (Schön, dass man jetzt fleißig am Messen von Extremereignissen ist!)
Einer der jüngsten Meteoriteneinschläge in Südamerika hat beispielsweise die bisherigen physikalischen Aussagen über Meteoriteneinschläge deutlich erweitert.
Die früheren Altersbestimmungen, die zum Eichen der späteren dienten, müssten angesichts neuer Einflussfaktoren und der inzwischen angenommenen Katastrophen komplett überprüft werden und die geologischen Zeitalter neu definiert werden. Man bleibt aus Gewohnheit beim alten. Ein neuer Konsens zur klaren Strukturierung wäre schwer zu finden. (Konsenswissenschaft, Das Problem sind nicht die Jahrmillionen, sondern die Kombination/Korrelation von Teilprofilen der Sedimente aus verschiedenen Stellen der Welt mittels Leitfossilien. (Warum sollten in Teilgebieten ausgestorbene Lebewesen in anderen Gebieten nicht noch lange überlebt haben?) Jahresringe und C-14 Methode für die letzten 50000 Jahre, Eisprofilen und neuere Sedimente für die letzten 106 Jahre sind durchaus zuverlässig, aber dann wird es deutlich schwieriger.)
Die Klimaforschung wusste noch vor wenigen Jahren viel mehr und genauer, wie das Klimageschehen abläuft und wovon es beeinflusst wird, ja besonders wurde. Heute ist man schwer beschäftigt die vielen weißen Forschungsflecken beim heutigen Klimageschehen zu schließen (Methaneis, Permafrostböden, Gletscherbewegungen, Auswirkungen der Gigatonnen an flüchtigen Pflanzenstoffen, überraschende Meeresströmungen mit abkühlenden Effekten, ...)
Heute finden sich immer neue Einflussgrößen (Methaneis, Ruß, ätherische Öle) und die Komplexität der Modelle nimmt ständig zu. Selbst über die Deutung heutiger Prozesse ist man uneins und gespalten.
Neue Erkenntnisse über das Geschehen im Erdinneren (Wirbelbewegungen und spezielle Kristallbildungen unter hohem Druck) zwingen dazu, auch hier geologische (Geschichts-)Theorien neu zu analysieren.
Von daher erstaunt es allerdings, dass die Evolutionstheorie in ihren Grundfesten weitgehend unerschütterlich ist.
Hier weiß man so vieles und so genau, als wäre man mit der Filmkamera dabei gewesen.
Weil so genau bekannt ist, wie Lebewesen ihre Körperformen gestalten und bauen, kann man genau sagen, wie aus einer Art Rüsselmaus ein Elefant oder ein Mammut wurde, wobei sich genetisch nicht viel ändert, wohl aber in den Gestaltprozessen.
Weil alle Mutationswege definiert sind und man jeden Selektionsdruck heute nachvollziehen kann, kann es keinen anderen Wege, als die seit langem festgelegten, durchs Theoriegebäude geben.
Und genau dabei und daran krankt die Evolutionstheorie, an ihrer eigenen Geschichte, ihrer Wurzel im deterministischen Denken des 19. Jahrhunderts.
Sie sieht jede Tierart mechanistisch und nur für sich und erlaubt keine komplexen Programmcodevariationen, artübergreifende Kommunikationen, Gestaltinteraktionen oder Beeinflussungen der Ausgestaltung aller Lebensformen eines Lebensraums.
Sie erlaubt keine komplexeren, keine schubartigen, keine plötzlichen Veränderungen der Lebensformen und Gestaltwerdungen (wie ein biologischer Uniformatismus). Sie wehrt sich gegen solche Katastrophen bis heute wie der Uniformatismus in der Geologie.
Sie glaubt (ihre Naturwissenschaftlichkeit im geheimen selbst anzweifelnd) solche Veränderungen müssten ja göttliche Ursachen haben und daher sind solche Dinge zu denken verboten.
Das Leben verfügt jedoch über heute schon nachweisbare Möglichkeiten der Umorganisation, über versteckte Reparaturpläne und generationenlang unbenutzte komplexe Fähigkeiten, die weit mehr erlauben, als uns die strenge Natur(-geschichts-)wissenschaft der Evolutionsgläubigen und ihr mechanistisches Dogmengebäude zu erforschen erlaubt.
Es ist Zeit, sich von den immer noch der Theologie verhafteten Subjektivismen wie “Die Evolution hat … hervorgebracht …” “Die Schöpferkraft der Evolution …” … zu lösen und die Komplexität der Lebewesen zu sehen, ihre Interaktivität zu erforschen und herauszufinden, wie sich Lebewesen noch umgestalten und reorganisieren können, ohne Weisung von oben, aufgrund unverstandener komplexer innerer Fähigkeiten, die mit dem Worten Mutation und Selektion nicht erfasst werden.
Statt über die mystischen Fähigkeiten der Evolution zu spekulieren, die in grauer Vorzeit wundersam gewirkt hat, ist es besser die embryonalen Gestaltvorgänge, die symbiotischen Interaktionen der Organismenvielfalt und die Möglichkeiten der Nervensysteme zur Neuprogrammierung von Verhaltensweisen zu erforschen und zu überlegen, welche Möglichkeiten einer grundlegenden Veränderung ein Lebewesen oder eine Lebensgemeinschaft noch besitzt außer ungeordneten Punktmutationen und Chromosomenbrüchen, deren Auswirkungen auf die Gestaltveränderungen bis heute unklar sind.
Sexuelle Selektion
An vielen Beispielen lässt sich der Standpunkt der Evolutionstheorie verdeutlichen, den sie zwischen heutiger experimenteller Wissenschaft und historischer Spekulation über unbeweisbare Zusammenhänge einnimmt.
Das beste Beispiel ist die sexuelle Selektion, die schon von Darwin selbst postuliert wurde, als er erkannte, dass es viele Phänomene im Tierreich gibt, die sich nicht mit dem Überleben "of the fittest" erklären lassen.
Im Grunde hob er damit die Evolutionstheorie selbst schon auf. Aus dem Überleben des Stärkeren, Überlebensfähigeren wurde das Überleben des Schöneren, Trickreicheren, Rücksichtsloseren, Hilfsbereiteren, Versteckteren, Hervorstechenderen, Unsozialeren, Sozialeren, Fleißigeren, Fauleren, Sparsameren, Luxuriöseren, Risikobereiteren, Vorsichtigeren, ....
Es entstand eine multidimensionale Selektion, die kurzzeitig diese und dann jene Richtung verstärkt und in tausend Halbheiten enden muss, aber nicht bei dem, was wir heute im Reich der Lebewesen naturwissenschaftlich analysierbar vorfinden (so schon die Kritiker um 1900!, Problem der "Höher"-Entwicklung).
Das Grundproblem der sexuellen Selektion ist die Motivation durch die Mode als Triebkraft und Steuerrad dieser Entwicklung.
Was finden Weibchen oder Männchen am anderen Geschlecht wann und warum attraktiv und finden in einer Population alle dasselbe, weil es vererbt ist oder kulturelle konsistent übertragen wird?
Dazu kommt der garstige Sprung über den weiten Graben der Geschichte.
Was fanden in grauer Vorzeit irgendwelche Sexualpartner attraktiv, so dass sie durch ihre Modeentscheidungen zur Entstehung der wildesten Kapriolen der Natur beitrugen (Laubenvögel, Pfauenschwanz, ....)
Darüber kann man nur spekulieren, da Gedanken und Gefühle keine Fossilien hinterlassen (Mutationen und Selektionsdruch auch nicht).
Insgesamt wird leider gar nichts gelöst, sondern Probleme nur verschoben.
Wie konnte so ein vermutetes Modebewusstsein entstehen und ausreichend lange stabil bleiben, so exakt und konsequent sein (physikalisch messbarer Selektionsdruck?), dass die Männchen auch die Zeit hatten sich genetisch zu verändern, dass endlich auch für die Pfauenfrauen die Merkmale Wirklichkeit wurden, die sich ihre UrUrUr....Urgroßmütter seit Jahrmillionen so sehr gewünscht hatten und glücklicherweise trotzdem ihre Pfauenhähne all die vielen Jahrmillionen nicht verschmähten und die Art aussterben ließen.
Balztanz des Paradiesvogels:
Jenseits der Evolutionshypothese
Wo findet sich ein neuer Ansatz, der über die Evolutionstheorie hinausführt???
Können wir uns von ihrem mechanistischem Ansatz lösen, ohne gleich wieder in esoterische oder transzendente Träume zu verfallen und so oder so den Boden der Naturwissenschaften zu verlassen.
Man muss sich fragen, ob man überhaupt über die Herkunft des Lebens und seine Zukunft weltanschauungsfrei, naturwissenschaftlich und unabhängig nachdenken kann???
Ein neuer Ansatz muss bei der Embryologie und der Gestaltprogrammierung der Lebewesen ansetzen.
Die sprachlich-syntaktische Analyse der Grundinformationen und Grund(gestaltungs)prozesse der Lebewesen muss verbessert werden, um die Anwendungsebene zu verstehen und die physikalische Ebene zu verlassen, auf der man sich durch die Einschränkung auf einfache (nur physikalisch getriggerte) Mutationen festgenagelt hat. (vgl. Schichtenmodell der Netzkommunikation und die Frage warum kann sich der Code nicht selbst verändern?)
Die Wissenschaft muss mehr über die auch genetische Kommunikation über Artgrenzen hinweg herausfinden.
Warum können die Lebewesen aufgrund irgendwelcher Trigger oder gegenseitiger Beeinflussung nicht ihre Gestalten und Verhaltensweisen auf einer sehr komplexen Ebene ändern, ohne gleich eine transzendente Beeinflussung annehmen zu müssen?
Warum ist Kreativität nur etwas für den Menschen reserviertes?
Warum darf sich das Leben nicht weiterdenken und kreativ, ja verspielt entfalten, etwa weil nur wir Menschen denken und komplexe Dinge tun können?
Die Komplexität der Informationen in den Lebewesen und die Komplexität der Gestaltungsprozesse dieser Lebewesen ist ausreichend groß, dass, wenn so etwas automatisch und erstaunlich flexibel (Reparaturprozesse) funktioniert, auch komplexe kreative Modifikationen denkbar ist, ohne gleich an einen göttlichen Schöpfer im Sinne eines Herstellers denken zu müssen. Komplexe Modifikationen, die nichts zu tun haben mit den bisher analysierten wahllosen Mutationen und den bisher als Triebfedern akzeptierten Selektionsmechanismen.
Wie solche komplexen Mechanismen oder Fähigkeiten anfangs entstanden sind, mag ungeklärter bleiben. Aber für die Erklärung der Entfaltung der vielen Tier- und Pflanzengattungen ergeben sich neue heute erforschbare Theorien.
Das Leben könnte über viele noch unerforschte Wege und Möglichkeiten verfügen, die wir nicht zu sehen und zu erforschen bereit sind, weil uns die Evolutionstheorie oder andere Weltanschauungen das Denken verbieten.
(Noch in Arbeit: Diskussion der Themenbereiche "komplexe Mechanismen und Strukturen" und "Entstehung der ersten Zelle")
Materialsammlung
Zeitartikel über den Stand der Genetik mit neuen Erkenntnissen, die die bisherigen Ansichten und Vorstellungen über Gene und embryonale Vorgänge in Frage stellen. Zellen organisieren ihre genetischen Informationen in jeder Zelle und von Lebewesen zu Lebewesen innerhalb derselben Art anders! Dadurch haben selbst eineiige Zwillinge und in diesen die verschiedenen Zellgruppen einen hohen Prozentsatz an genetischen Unterschieden.
Informationen zu springenden Genen (Transposons oder DNA-Transposons), die Information auch zwischen verschiedenen Arten austauschen und als "kreativer Faktor" der Umweltanpassung bezeichnet werden.
"Forschungsergebnisse von Eric Lander et al. (2007) zeigen jedoch, dass Transposons eine durchaus wichtige Funktion haben, in dem sie als kreativer Faktor im Genom wichtige genetische Innovationen rasch im Erbgut verbreiten können."
Sehr bekannt ist derzeit das Dornröschen-Gen, von dem man sich einen Durchbruch in der Behandlung von Krebs erhofft.
(Interessant der Vergleich der Aussagen in nano von 2002: "Transposone machen fast die Hälfte der menschlichen DNA aus. Man nennt sie auch Junk-DNA, weil sie wahrscheinlich keine Funktion haben. Transposons sind wahrscheinlich Reste von Viren aus der Vergangenheit." und der im Wikipediaartikel "eine durchaus wichtige Funktion"! Weitere Infos zur Forschung hier.)
Nachdem Lamarck immer als der Verlierer im Kampf der Lebensentstehungshypothesen gebrandmarkt wurde, scheint auch er wieder hervorgeholt zu werden, weil neue Forschungsergebnisse auch dies wieder denkbar machen: Erfahrungen und Erlebnisse schlagen sich genetisch nieder.
Aus einer Diskussion über Schönheit und Leben (spiegel.de):
"Vermutlich lösen sich solche Widersprüche erst auf, wenn wir uns einer Einsicht stellen: Wir können Schönheit nur wieder verstehen, wieder dulden, wieder als Leitstern ertragen, wenn wir uns nicht länger der Frage verschließen, was Leben ist. Und nur dann haben wir auch eine Chance, die Natur oder das, was von ihr bis dahin geblieben sein wird, zu bewahren.
Wie wäre es dafür mit einem neuen Forschungsprogramm? Zur Rettung unserer Natur und des sie umspinnenden unauslotbaren Netzes unseres menschlichen Wesens, zur Rettung der Seele könnte sich eine kleine Umschichtung des Bildungshaushalts doch lohnen. Dieses neue Programm würde allerdings auf die fest zementierte Trennung der Pfründen in Naturwissenschaftler und Geisteswissenschaftler, in Techniker und Künstler, in Beobachter und Politiker pfeifen.
...
Die Natur offenbart ihr Geheimnis nicht dem Argument und nicht der biochemischen Analyse. Sie zeigt es – als Geste und als Gestalt, als Eindruck von Licht und Wärme, von Dunkel und Verfall, von Härte und Dauer, von Wachstum und Wiederkehr. Wir können den letzten Sinn, der uns nebelhaft bleibt, dennoch erfassen, weil wir dazugehören. In der Koralle, im stiebenden Fischschwarm stecken ebenso viele Schichten des Erlebens wie in mir selbst, wenn ich meine Ausdauer vernehme, meine Wehmut. Das ist eine Objektivität, die sich nie auf den Nenner einer Zahl reduzieren lassen wird. Und doch ist sie es, die wir alle, alle Lebewesen, verstehen. Es ist der poetische Kern des Kosmos, der sich auf diese Weise einen Ausdruck bahnt."
Ursprungsmythen: "Wissenschaft ist längst eine internationale Angelegenheit, die keinerlei nationale Scheuklappen kennt oder duldet. Sollte man meinen. Bei der ideologisch stark aufgeladenen Fragen unserer Herkunft ist dies anders. Das eklatanteste Beispiel hierfür ist die chinesische Paläoanthropologie, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung des 500.000 Jahre alten Peking-Menschen, eines Vertreters des Homo erectus, zum modernen Chinesen vor Ort postuliert.
Westlichen Forschern wird freundlich, aber doch unmissverständlich zu verstehen gegeben, dass der moderne Mensch sich keineswegs nur von Afrika aus über den Globus verbreitet hätte. Hier dient die Paläoanthropologie der Schaffung einer nationalen Identität. Salopp formuliert: Chinesen waren immer schon Chinesen. ..." (Quelle: Zeit.de am besten den ganzen Artikel mit weiteren Einzelheiten lesen!)
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