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und Worte
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Das Auslegen

Multireligiosität in Geschichte und Gegenwart

Hier wird die Definition von Multireligiös historisch vertieft. Es geht dabei weniger um den Aspekt der Vielfalt der Religionen und ihr gegenseitiges ineinander verwurzelt sein, sondern um die Zeiten und Orte mit einer hohen religiösen Vielfalt und besonderen Lösungen, um in diesen Situationen die Vielfalt zu meistern.

Multireligiosität in der Vergangenheit

Belege für ein friedliches, enges Miteinander verschiedener Kulte oder Religionen finden sich an vielen Orten.
Besonders Handelsstätte, Hauptstädte oder für mehrere Kulte heilige Orte haben multireligiöse Strukturen etabliert und bewahrt.

Multireligiosität in der Antike
Darstellung der engen Verzahnung der Religion mit der Politik in Rom: Religiöse Vielfalt bedeutete nicht Religionsfreiheit (PDF)
Multireligiosität in der Spätantike
Religionen der Spätantike
Mysterienkulte
Multireligiosität im maurisch-islamischen Spanien
Emirat von Cordoba
Multireligiosität im mongolischen Reich
"Statt seinen Untertanen eine einheitliche Sprache oder Schrift aufzuzwingen, erlaubte es ihnen Dschingis Khan, ihre Tradition, Religion und Kultur zu behalten. Im Yassa wurde die Religionsfreiheit ausdrücklich gewährt und religiöse Führer, aber auch Rechtskundige, Ärzte und Wissenschaftler waren von der Steuer befreit. Historiker führen die religiöse Toleranz der Mongolen darauf zurück, dass der Glaube unter den mongolischen Steppenvölkern weitgehend als Privatsache galt und nicht als identitätsstiftendes Merkmal eines Stammes oder Khanats." (Quelle: Artikel bei scinexx.de: Nicht nur Krieg)
Multireligiosität im osmanischen Reich
Multireligiosität in der Neuzeit
In der Neuzeit haben sich durch die weltweiten Wanderungsbewegungen, aber auch durch Missionare und international agierende religiöse Organisationen viele Glaubensrichtungen weltweit ausgebreitet.
Dadurch sind viele neue Hotspots der Multireligiosität entstanden.
Viele benachbarte und früher deutlicher getrennte religiöse Gruppen haben sich in den Megastädten vermischt. Jede Großstadt und jedes international stark vernetze Land ist heute von einer enormen religiösen Vielfalt geprägt. Die Vielfalt der Tempel, religiösen Städten und Kirchen nimmt überall zu,
während die Anzahl der Mitglieder vieler Religionen und die Anzahl ihrer religiösen Orte oft abnimmt.
Es gibt mehr, aber meist kleinere Gemeinschaften und Gruppen.

Material, Zitate und Quellen zum Thema Multireligiosität

Zitate

Böll-Stiftung: interreligiösen Dialog (IRD) in einer multireligiösen, säkularen Gesellschaft (12.2020)
Zitate:
"im Bundesland Baden-Württemberg hat das Ministerium für Soziales und Integration im Jahr 2011 einen Runden Tisch Islam eingerichtet und diesen 2017 zum Runden Tisch der Religionen Baden-Württemberg erweitert."

"In diesem Sinne ist der IRD ein anspruchsvolles Kommunikationsformat, weil er unter Maßgabe bestimmter Normen wie Gleichberechtigung, Respekt und Wertschätzung bereits voraussetzt, was er schaffen will – was jedoch angesichts realer Machtstrukturen häufig nicht vorhanden ist."

"So wird aus kritischer Perspektive auf eine Überlagerung des IRD durch die Integrationsdebatte hingewiesen, womit der IRD zunehmend als eine Strategie der Governance religiöser Pluralität diene, sich dabei jedoch von seiner Orientierung auf Verständigung und Anerkennung entferne."

"Es ist daher eher von „Dialogen“ im Plural auszugehen, um die jeweiligen Zielsetzungen sprachlich zu differenzieren und zu konkretisieren, statt unter dem vermeintlich einen „Dialog“ zu subsumieren, der im Singular mitunter mehr verschleiert als besagt."

"Vom interreligiösen Dialog zum multireligiösen Diskurs
Mit diesem Prozess der religiösen Pluralisierung befindet sich Deutschland wie viele andere westeuropäische Länder in einem Wandel zu einer multireligiösen Gesellschaft."

"So werden häufig diejenigen Religionsgemeinschaften einbezogen, die als offen, nicht dogmatisch, nicht bekehrend, respektvoll gegenüber anderen Glaubensrichtungen, dem Gemeinwohl verpflichtet etc. gelten und damit als „geeignet“ für den Dialog betrachtet werden, deren Auswahl wiederum stark von der Kategorie der Weltreligionen geprägt ist. Damit bleibt das Spektrum religiöser Pluralität begrenzt und Spannungen innerhalb und zwischen Religionsgemeinschaften werden von vornherein selektiv vermieden."

"Ostdeutschland gilt als einer der am wenigsten religiösen Teile der Welt. Gleichzeitig ist die Ablehnung religiöser Vielfalt und insbesondere des Islams in Ostdeutschland besonders hoch ... Denn wenn es kein gegenseitiges Verständnis mehr für (nicht-)religiöse Lebensentwürfe gibt, öffnet dies Tür und Tor für populistische Strömungen und Parteien mit einer islam- beziehungsweise pluralitätsfeindlichen Politik."

Migazin.de: Immer mehr lassen sich von mehreren Religionen inspirieren
Zitate:
"Ein empirisch gut belegter Fall für multireligiöse Identitäten im Westen seien buddhistische Christen und buddhistische Juden, so der Forscher. „Als wichtiges Motiv für diese Doppelidentität lässt sich herausfiltern, dass der Buddhismus vielfältige Meditationsformen bewahrt hat, während dem westlichen Christentum seine eigene kontemplative und mystische Tradition in der Moderne weitgehend abhandengekommen ist.“"

"Religionsmonitor der Bertelsmann Stiftung: „So stimmten 71 Prozent der Menschen in Indien, 32 Prozent in den USA und 22 Prozent in Deutschland dem Satz zu, dass sie auf Lehren verschiedener religiöser Traditionen zurückgreifen.“ Als Beispiel nannte er die Schriften des Dalai Lama, die für viele protestantische oder katholische Christen ebenso eine spirituelle Quelle seien wie die des Benediktinerpaters und Buchautors Anselm Grün. „Es gibt keineswegs nur eine fundamentalistische Abgrenzung gegenüber allen fremden religiösen Einflüssen, wie angesichts aktueller Religionskonflikte vermutet werden könnte, sondern auch die umgekehrte Entwicklung zur Herausbildung multireligiöser Identitäten“"

"Menschen, die mit mehr als einer Religion leben, gehen demnach davon aus, 'dass sich existentiell wegweisende Wahrheit nicht nur in einer religiösen Tradition findet und dass sich die Einsichten und Erfahrungen der verschiedenen Religionen einander ergänzen, bereichern und korrigieren können, auch wenn dies keineswegs immer leicht ist.'"

"Für viele Juden bietet der Buddhismus mit seiner Fokussierung auf das Thema Leid eine echte Hilfe."

"Es gebe sogar gute Gründe für die Einschätzung, dass alle großen Religionen aus synkretistischen Prozessen, also der Verbindung verschiedener religiöser Einflüsse, hervorgegangen seien und sich im Laufe ihrer Geschichte dadurch weiterentwickelt hätten. 'In der Moderne sieht es jedoch ganz danach aus, als ob die stark wachsende religiöse Pluralisierung aller Gesellschaften synkretistische Prozesse besonders befördert.'"

Multireligiöse Schulandachten (Sehr gute Übersicht und Zusammenfassung der Diskussion bis 2020)
"Mehr als zehn Jahre später veröffentlichte die Liturgische Konferenz der EKD 2006 eine Differenzierung von vier unterschiedlichen Bezeichnungen, die ähnlich wie die von 1992 primär für gemeindlichen Veranstaltungen bestimmt war (Liturgische Konferenz, 2006, 28-33):

  • „Liturgische Gastfreundschaft“ mit einer klaren Struktur, die eine einzelne Gemeinschaft bestimmt und die anderen in der Rolle von Gästen belässt,
  • „multireligiöse Feiern“, in denen „nebeneinander und hintereinander“ von den verschiedenen Religionsgruppen Gebete gesprochen werden und die anderen respektvoll bzw. andächtig zugegen sind,
  • „interreligiöse Feiern“, in denen gemeinsame Formulierungen entwickelt werden,
  • „religiöse Feiern für alle“, bei denen die Schule oder Kommune als neutraler Veranstalter deutlich wird und die sich auf aktuelle Situationen oder allgemeine Lebensfragen beziehen."

Podcast auf Katholisch.de: Multireligiös? - interreligiös? Wie nah dürfen sich Religionen kommen?
Dort wird der Begriff "liturgische Gastfreundschaft" erwähnt und darauf hingewiesen, dass die katholische Kirche multireligiöse Feiern statt interreligiöser empfiehlt, aber der Papst selbst interreligiös gebetet hat. ("In einem zunehmend multireligiösen Umfeld stellt sich auch die Frage nach möglichen Formen der Begegnung von Religionen. Wie sehen multireligiöse Feiern und Gebete aus, was ist überhaupt der Unterschied zwischen den Begriffen multi- und interreligiös?")

Parlament der Religionen: Ist die Zugehörigkeit zu vielen Religionen möglich? (englisch)

"Der Weltreligionstag wurde im Jahr 1950 von der amerikanischen Bahai-Gemeinde vorgeschlagen. Andere Religionen haben die Idee aufgegriffen, sodass der Weltreligionstag heute weltweit begangen wird. Für Bahai sind die Einheit der Menschheit und die Einheit der Religionen wichtig. Bahai glauben, dass alle Religionen aus der gleichen göttlichen Quelle kommen. Nach den Botschaften von Baha’ullah ist Religion dazu da, „den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen“. Religion soll nicht zu einer Quelle von Uneinigkeit werden, erst recht nicht zu Hass und Feindschaft führen. Deshalb fördern Bahai das Gespräch der Religionen und setzen sich für die Zusammenarbeit von Menschen verschiedenen Glaubens ein." (Quelle: www.religionen-entdecken.de Weltreligionstag)

Onlinebücher und -schriften (PDF-Bibliothek)

Multireligiöser Religionsunterricht der Zukunft (PDF):

a) "Multireligiosität macht aufmerksam auf die Tatsache, dass Religionen nie nur
Denksysteme, Ritualanordnungen oder normative Verhaltensansprüche sind, sondern
immer auch in verschiedenen individuellen Aneignungen (Subjektivierungen) eine religiöse
Realität darstellen, die immer vielfältig ausfällt."

b) "Multireligiosität macht aufmerksam auf die eigene intrareligiöse Pluralität, da auch das
eigene religiöse Wir nicht aus einer großen Anzahl identischer Ichs besteht, sondern die
religiösen Inhalte einer Gruppe viele verschiedene Konkretisierungen zulassen."

Multireligiöse Gesellschaft und Integration im Osmanischen Reich (PDF 2003)
In dieser als Buch veröffentlichen Hausarbeit von Rami Mourad 2009 (posthum 2003 veröffentlicht) wird viel Material aus islamischer Sicht zusammengetragen, besonders zum Thema Dhimma - der rechtlichen Stellung von Nicht-Muslimen im osmanischen Reich.
Veröffentlicht wurde diese Arbeit von der früheren Europäischen Gesellschaft für Friedensforschung und Dialog zwischen den Kulturen, die zusammenarbeitete mit dem ebenfalls nicht mehr aktivem Forum für gesellschaftlichen Frieden Karlsruhe.
(Das PDF wurde lokal gespeichert, da es im Netz nicht sicher mit https zu bekommen ist.)

Hilfen und Leitlinien für multireligöse Feiern (PDF 2008)
Hier findet sich ab Seite 16 eine kurze Analyse der Beziehung Islam und katholische Kirche:
"So sieht die Kirche ihre Verbundenheit mit dem Islam durch die Anbetung eines einzigen Gottes,
durch die Hochschätzung Jesu, die Erwartung des Gerichts sowie die sittliche Lebenshaltung und Frömmigkeitspraxis gegeben."

Erzbistum München: Beten im multireligiösen Kontext (PDF)
Evangelisch-lutherische Landeskirche Bayern(ELKB): Interreligiöser Dialog (PDF)

Wikipediaquellen zum Vertiefen

Toleranz-Paradoxon
Religion#Religion_und_Ethik
Multireligiöses Gebet
Interreligiöses Lernen
Weltparlament der Religionen
Weltgebetstreffen (katholische Kirche)

Interreligiöser_Dialog#Hinduismus
"Fremde Religionen wurden und werden häufig als Aspekte der eigenen Wahrheit betrachtet und toleriert („Heilsinklusivismus“)."
Absolutheitsanspruch
Religionstheologischer Pluralismus

Inklusivismus
"Er erkennt an, dass auch andere Religionen Heilsbedeutsamkeit besitzen können, dass aber diese Heilsbedeutsamkeit erst in der eigenen Religion zu ihrer vollen Entfaltung und Bedeutung gelangt. Die eigene Position wird als unüberbietbare Heilswahrheit verstanden. Die eigene Religion ist daher allen anderen überlegen."

Weltreligion#Universalreligionen
Universalismus_(Religionswissenschaft)#Religiöser_Pluralismus
Ökumenische_Bewegung

Synkretismus_(Religionswissenschaft)
Religionsfreiheit
Panislamismus
Blasphemie
Dschadidismus(islamisch-tartarischer Religionsunterricht: Prinzipien

Interreligiöse_Ehe
Interkonfessionelle_Ehe

Multikulturelle_Gesellschaft
Multikulturalismus
Transkulturalität

Pancasila (5 Multireligiöse Prinzipien der Indonesische Verfassung)
Pancasila
Türkei Millet-System: Die_Tanzimat-Reformen

Apostasie (Abfall vom Glauben) im Islam: Malaysia
Open_Doors(evangelikale Organisation): Weltverfolgungsindex

Multireligiosität in der englisch-sprachigen Wikipedia
Multiple Religious Belonging
Multifaith
Religious Pluralism
Religious Tolerance

Die frühen Beziehungen Mohammeds zum christlich-orthodoxen Reich von Aksum
erste Hidschra (ohne Mohammed) 615
Aksumitisches_Reich
"Dass das Christentum im Bereich Äthiopiens und Eritreas nicht stärker bekämpft wurde und so überlebte, wird damit erklärt, dass der aksumitische König Anhänger Mohammeds im Jahre 615, ca. sieben Jahre vor der Hidschra beschützt hatte."
Vergleiche auch die vielen Ähnlichkeiten zwischen dem Islam und der Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche


( Googlesuche innerhalb von www.kolibriethos.de )
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