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Wege
und Worte
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Religion und EthikIn einer Email wurde ich auf die Probleme, Ethik zu verwirklichen, hingewiesen.
(:commentbox:) HH — 11 August 2007, 21:50Ob der Mensch in der Lage ist, solch ein Ethos zu bewerkstelligen???Ich will, nachdem ich mich lange gedrückt habe, mit mehreren kleinen Abschnitten antworten:
HH — 27 Februar 2007, 23:28Zitat aus einer Mail:
Auch bei deinem Urwald-Prinzip ist nur in einem Ausgleich der gegenseitigen Interessen, der Vielfalt der Lebensformen das System intakt. Wenn aber beispielsweise eine Art zu dominieren beginnt, stirbt das gesamte System bzw. regeneriert es sich nach dem Zusammenbruch. Auch dies wird in der menschlichen Gesellschaft so erfolgen. Beispielsweise sind die vielen überwucherten Städte im Urwald ein guter Beweis dafür, dass jene Kulturen an der übermäßigen Zerstörung ihrer Umwelt zu Grunde gingen und die Natur sich aber wieder regenerierte. Es ist jede Hochkultur an ihrem eigenen Erfolg, an ihren eigenen Fehlern gestorben. Das Grundproblem der Menschen gegenüber der Natur ist, dass sich die Tiere und Pflanzen nach ihren innewohnenden Gesetzmäßigkeiten verhalten und daher selbst regulieren. Der Mensch kennt auch diese Faktoren, jedoch ist er in der Lage, sich darüber deutlich hinweg zu setzen und durchbricht damit die geregelten Kreisläufe und Abläufe, so dass er das System stört und zerstört. Letztlich ist daher das Naturprinzip auf den Menschen wegen dessen Unfähigkeit nicht anwendbar. Der Mensch müsste sich selbst auf diesen Rahmen beschränken und auf seine Möglichkeit, eben diesen Rahmen zu übersteigen freiwillig verzichten. Doch solcher Verzicht liegt eben nicht in der Natur des Menschen. Nur wenn er gezwungen und entsprechend eingebunden ist, gelingt es solch einen Rahmen zu halten. Daher endete die Entwicklung jeder Kultur letztlich immer in ihrem Untergang. Auch unsere wird in Kürze daran zu Grunde gehen. Nur dass unsere Kultur die verfügbaren Ressourcen der Welt derart dezimiert hat, dass künftige Kulturen nur noch sehr schwer leichter verfügbare Quellen an Rohstoffen nützen können. Die Grundlagen, die die jetzige Entwicklung beförderten, waren leicht abbaubare fossile Energie und Erze. Diese leicht verfügbaren Quellen sind aber erschöpft, so dass nach dem Zusammenbruch unserer Kultur kaum noch eine derartige Entwicklung möglich erscheint. Was mir über diese Überlegungen hinaus an dem Konzept fehlt ist die Frage nach Gott. Vielleicht verbirgt sich es in der Ehrfurcht vor Heiligem. Doch das ist mir zu ungenau und letztlich nicht definiert. Was heilig ist, definiert sich meist aus einem lokalen gesellschaftlichen Rahmen. So sind unsere Ratten und Kühe den Hindus heilig, wir essen Schweine und sind den Juden damit ein Greul. Wir trinken Alkohol und sind den Moslems damit ein Dorn im Auge. Da jede Gesellschaft den Rahmen bestimmt, führt dies immer dazu, dass die Minderheit sich der Mehrheit beugen muss, der Mächtigere dominiert. Damit treten aber auch die Gesellschaften in Konflikt und versuchen letztlich immer stärker zu dominieren, so dass an den Religionsgrenzen immer Krieg (in welcher Form auch immer) herrscht. Damit ist unser System friedensunfähig. Es funktioniert solange, wie genügend viele Gesellschaftssysteme mit ihren Werteordnungen vorhanden sind, die sich gegenseitig ausbalanzieren. Beginnt aber eine Gruppe zu stark zu dominieren, führt das zum immer stärker werdenden Konflikt mit allen und zum Zusammenbruch des Gesamtsystems. In der Bibel wird nach dem Zusammenbruch dieses Zeitalters der menschlichen Herrschaft das Zeitalter der Herrschaft Christi anbrechen. Zuerst als 1000-jähriges Reich, dann als ewiges Reich mit neuer Erde und neuem Himmel. Unsere jetzige weltweite Kultur hat den Gipfel erreicht und wird sich daher selbst in das Chaos stürzen. Das Besondere an dem noch kommenden Friedensreich Christi ist, dass dieselben Menschen wie auch jetzt darin leben, keine Heiligen oder sonst besonders Auserwählten. Diese Völker müssen jährlich nach Jerusalem kommen und Gott ehren (Sach. 14). Es heißt an anderer Stelle, dass Christus die Heidennationen mit eisernem Stab weiden wird. In diesem Friedensreich werden die Menschen deutlich älter werden als jetzt und auch die Natur ganz andere Züge haben. Dennoch werden sich alle Menschen auf der Breite der Erde zum Ende dieser 1000 Jahre nochmals gegen Gott und dem Zentrum seiner Macht in Jerusalem wenden (Off.20).
Mein Ansinnen ist es daher viel mehr, die Menschen auf Christus hinzuweisen, ihnen klar zu machen, durch Christus errettet werden zu müssen. Ich bin der Überzeugung, dass diese Welt als gesamtes nicht zu retten ist. Auch dein Ansatz im Kolibri-Prinzip wird daran nichts ändern. Du machst vielleicht bessere Menschen aus manchen, aber keine neuen Menschen. Das allein schafft nur Christus." |