Mikromüll und Nanomüll
Makromüll aber auch noch verwendete Produkte zerfallen und erzeugt kleinere Müllteile.
Gefährlich ist jeglicher Mikromüll, da er nicht mehr eingesammelt werden kann.
Hochgefährlich ist Nanomüll, da er hochmobil und aufgrund seiner riesigen Oberfläche hoch reaktiv ist.
Manches baut die Natur freundlicherweise ab, unter Reduzierung ihrer Entsorgungskapazität für eigene Produkte.
Manches ummantelt die Natur und hilft uns, es zu entschärfen.
Oft aber wird dadurch nur das Problem in die Zukunft verschoben
und Anreicherungsvorgänge können verteilte Gifte erneut gefährlich konzentrieren, selbst nach Jahrzehnten.
Unter Nanomüll wird hier nicht wie an anderen Stellen (Forschungen zur Nanomüll Entsorgung, Keramisches Nanomaterial in Verbrennungsanlagen) nur die Nanopartikel verstanden, die schon dem Produkt beigefügt werden und mit ihm zu Müll werden. Nanomüll ist der fein verteilte, gelöste, verdampfte, ungebundene Anteil unseres Mülls und alle solchen Anteile, die beim Zerfall des Mülls entstehen und fein verteilt werden.
Haltbarkeit und Zerfall
Aufgrund der begrenzten Haltbarkeit aller Produkte, die Menschen bis heute erschaffen haben
und immer neu produzieren, müssen all diese Produkte ständig verschrottet, deponiert und neu geschaffen werden.
Alle Häuser der Menschen müssen nach ca. 80 Jahren abgerissen und neugebaut werden,
von mindestens zwei Sanierungen alle 30 Jahre ganz abgesehen.
Alle Straßen benötigen nach 25 Jahren einen neuen Belag.
Alle Autos landen nach durchschnittlich 15 Jahren in der Schrottpresse.
Bei Möbeln wird vieles immer schneller weggeworfen und Kleider halten keine 5 Jahre.
Dazu kommen noch all die kurzlebigen Güter wie Verpackungen und ihre (nicht verbrauchten) Inhalte,
die nach wenigen Wochen als Müll enden und die Menschen
aufgrund ihrer ungeheureren Menge zum Aufbau von Müllsammelsystemen gezwungen haben.
Leider ist die Auflösungs-, Abbau- und Zerfallszeit des bloß deponierten oder in der Natur verteilten Mülls weit größer
als die menschliche Nutzungsdauer. Polymere zerbrechen langsam
und am Ende müssen die oft flüchtigen und hochmobilen Monomere ja auch noch chemisch abgebaut
und unschädlich gemacht werden.
Agrochemikalien lassen sich noch lange in der Nahrungskette und im Grundwasser nachweisen.
Ozonabbauende Chemikalien halten sich Jahrzehnte in der Atmosphäre.
Zerfallsprodukte
Etliches an Müll muss gar nicht mehr groß zerfallen, sondern verteilt sich von Beginn an.
Waschmittel, Medikamente, Deos, Raumluftsprays, Agrogifte, Autoabgase, ... all diese Stoffe kann der Mensch kaum mehr aus der Umwelt zurückholen. Daher müssten sie besonders einfach für die Natur abbaubar sein.
Abbaubar heißt hier vollständige Mineralisierung in einfache auch in der Natur häufige Stoffe wie Kohlendioxid, Wasser und Salze.
Leider sind viele Formen an Nanomüll sehr langlebig und zerfallen, wenn nur in weitere der Natur unbekannte Stoffe, deren Umweltwirkung wir nicht kennen und nicht abschätzen können.
Wer kann wissen, wie die unzähligen Chemieprodukte auf die Millionen an Planktonarten der Flüsse und Meere wirken, deren Vielfalt man gerade erst zu erforschen begonnen hat, ebenso wie die Vielfalt der Bodenlebewesen.
So wie ein Baum ständig ätherische Öle produziert, so produzieren menschliche Produkte, Häuser, Fabriken, Autos, Kleider, Mülldeponien, Flugzeuge, ... ständig Nanomüll, der ausgast, ausgewaschen wird oder ausstaubt.
Viele Produkte sind dabei wie Batterien, sie werden noch in Jahrhunderten Nanomüll abgeben.
Zerfallsprozesse im Müll und bei anderen Produkten
Zerfall von Polymeren in Oligomere
Auch die Natur kennt Polymeren wie die DNA oder Eiweiße, Stärke oder Holz. Dafür haben Pilze und Verdauungsorgane spezielle Tricks, um diese komplett zu zerlegen.
Für die Polymeren der Menschen hat die Natur keine Lösung. Ihre Menge nimmt weltweit immer mehr zu, ohne entsprechend abgebaut zu werden.
Selbst wenn ein Zerfall erfolgt, so ist er nicht komplett, sondern nur ein Zerbröseln von langen Ketten in halblange, viertel lange usw.
Am Ende stehen Kurzketten, die hochmobil werden und damit alles überfluten, durchdringen und sich auch durch die Luft verteilen.
Mikroplastik und Nanoplastik, Kautschukkrümmel oder Bauschaumstaub, Lackreste oder Fluorkohlenwasserstoffe, Kraftstoffadditive und Kleidungsfaserimprägnierungen. All das blättert ab, macht sich aus dem Staub und verduftet.
Oxidation
Durch Oxidation werden Stoffe, besonders Metalle löslich und durch Wasser leicht verteilbar.
Oxidation bringt andere Stoffe in den gasförmigen Zustand.
Oft sind oxidierte Stoffe lange haltbar und stabil.
Durch Sonnenlicht induzierte Reaktionen
Sonnenlicht kann Doppelbindungen aktivieren und zum Zerfall von Makromolekülen beitragen.
Er fördert Reaktionen verschiedenster Stoffe.
Müllgase und Duftstoffe von Wäldern reagieren unter Sonnenlicht miteinander.
Das kann reinigend wirken, aber auch Regenkeime oder Ozon abbauen.
(Noch zu erforschen: Der Abbau von Nanomüll in der Atmosphäre unter Mitwirkung
von ätherischen Pflanzenprodukten und Sonnenlicht.)
Zerfall der Kunststoffe in Nanoteilchen
Kein Makromolekül hat das ewige Leben. Viele zerfallen spontan nach einer gewissen Zeit.
Durch Hilfsstoffe und die Energie der Umgebung kann das beschleunigt werden.
Etliche Pilze können Plastik direkt verdauen.
Der Abbau durch Bakterien (Methan und Lachgas)
Bakterien bauen ungeheuer viel um und auf.
Gefährlich kann ihr Einfluss durch die Erzeugung enormer Mengen von Methan (Permafrostböden)
oder Lachgas (Kühe) werden. Beides hat eine hohe Klimawirkung.
Im Meer spielt der Biofilm der Wasseroberfläche bei der Verdunstung und der Erwärmung des Wassers eine wichtige Rolle.
Die Verweildauer in der Nahrungskette von Stoffen wie Quecksilber und anderen Giften.
Leider bleibt Quecksilber Jahrhunderte lang in der Nahrungskette und reichert sich immer neu an.
Das macht die weltweite Freisetzung durch Bergbau und andere Wege so gefährlich.